Beiträge von Sarah Pichlkastner
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Sarah Pichlkastnerstudierte Geschichte und Archivwissenschaft an den Universitäten Wien und Tours, seit 2020 ist sie Kuratorin im Wien Museum. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Frühen Neuzeit: Stadtgeschichte, Geschichte der institutionellen Fürsorge, Geschichte der Armut und des Bettelns, Ernährungsgeschichte.

Das Bürgerspital (Gebäudekomplex links) auf einer Rekonstruktion des Karlsplatzes um 1520, die für die Ausstellung „Am Puls der Stadt. 2000 Jahre Karlsplatz“ im Wien Museum 2008 erstellt wurde. Am rechten unteren Bildbereich ist der Friedhof des Bürgerspitals zu sehen. Visualisierung: 7reasons
Spitäler und Krankenhäuser im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit
Spital ist nicht gleich Krankenhaus
Heute werden bei uns die Begriffe Spital und Krankenhaus synonym gebraucht. Im 18. Jahrhundert wurde zwischen dem alten Begriff „Spital“ und der neu aufgekommenen Bezeichnung „Krankenhaus“ unterschieden. Auch vor der Gründung des „Allgemeinen Krankenhauses“ durch Joseph II. 1784 gab es in Wien schon mehrere Krankenhäuser.

Ab der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert erfolgte in mehreren Schritten die Verlagerung der im Bürgerspital untergebrachten Kranken in die weniger dicht bevölkerten Vorstädte. Dazu wurde zum einen das sogenannte Bäckenhäusel in der Währinger Straße gegenüber dem Pestlazarett genützt, an dessen Stelle sich seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts das Neue Chemische Institut der Universität Wien erhebt. Ausschnitt aus dem gesüdeten Vogelschauplan von Joseph Daniel Huber, Wiener Stadt- und Landesarchiv
Krankheitserregende Ausdünstungen
Gefahr liegt in der Luft
Bis ins 19. Jahrhundert dachte man, dass Krankheiten durch Ausdünstungen – sog. Miasmen – verursacht werden, die vom Boden, aber auch von Lebewesen ausgehen. Die Entdeckung der Bakterien und Viren brachte schließlich das Ende dieses auf die Antike zurückgehenden Erklärungsmodells, wie Krankheiten entstehen und übertragen werden.