Beiträge zum Thema Wien um 1900
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Ferdinand Schmutzer: Selbstbildnis, 1922, Wien Museum
Ferdinand Schmutzer
Ein Starporträtist der Wiener Gesellschaft
Ob Sigmund Freud, Pablo Casals, Arthur Schnitzler oder Albert Einstein: Von Ferdinand Schmutzer ließen sich viele Prominente porträtieren. Während der Künstler zu seiner Zeit vor allem für seine Radierungen berühmt war, wurde er in jüngster Zeit auch als Fotograf „entdeckt“.

Rekonstruktion des Schlafzimmers für Lina Loos für die MAK-Ausstellung „Wege zur Moderne“ durch Hubmann und Vass Architekturbüro, Foto: Robert Newald/picturedesk.com
Sabine Pollak über Adolf Loos
Ein schneeweißer Horizont
Die Architektin und Architekturtheoretikerin Sabine Pollak hat sich intensiv mit der Moderne aus Gender-Perspektive auseinandergesetzt. Zum 150. Geburtstag von Adolf Loos erläutert sie ihre Sicht auf die Aktualität von Loos, das berühmte Schlafzimmer für Lina Loos und die Inszenierung in der Architektur.

Adolf Loos als Jubilar, Fotografie von Trude Fleischmann, Der Wiener Tag, 10. Dezember 1930 (Ausschnitt), ÖNB (Anno)
Adolf Loos 1870 – 1930 – 2020
Anstelle einer Ausstellung
Wenn zutrifft, dass Adolf Loos schon die Feier seines 60. Geburtstags als unnötiges „Ornament“ betrachtet hätte, wie Ludwig Ullmanns Beitrag für die Wiener Allgemeine Zeitung von 1930 nahelegt, dann mag auch der Hinweis auf den 150. Geburtstag des ebenso legendären wie häufig missverstandenen Vordenkers der modernen Architektur am 10. Dezember 2020 als überflüssig erscheinen.

Richard Gerstl: Mutter und Tochter (Ausschnitt), 1906, Öl auf textilem Bildträger, 145,7 x 120,5 cm, Wien Museum
Restaurierung eines Gemäldes von Richard Gerstl
Eine Frage des Kontrasts
Der Wiener Maler Richard Gerstl (1883 - 1908), der mit 25 freiwillig aus dem Leben schied, wird heute als „erster österreichischer Expressionist“ gefeiert. Über seinen künstlerischen Prozess wissen wir wenig. Einen Einblick geben restauratorische Herausforderungen, wie sie beim Gemälde „Mutter und Tochter“ aufgetreten sind.

Karl Friedrich Gsur: Porträt von Dr. Karl Lueger, 1898, Öl auf Leinwand (Ausschnitt), Wien Museum
Felix Salten über Karl Lueger
Trump? Lueger!
Karl Lueger (1844-1910) erfand den Populismus als politisches Programm. Im Oktober 1904 veröffentlichte der Schriftsteller Felix Salten in der Wochenschrift „Die Zeit“ eine messerscharfe Analyse von Luegers demagogischem Auftreten – Anlass dazu war der 60. Geburtstag des Bürgermeisters. Wir bringen hier ungekürzt diesen frühen Schlüsseltext, dessen Aktualität ebenso frappant wie bestürzend ist.

Felix Saltens Presselegitimation, 1933, Wienbibliothek im Rathaus
Ausstellung über Felix Salten
Das Sprach-Chamäleon
In Kooperation mit der Wienbibliothek im Rathaus zeigt das Wien Museum im MUSA ab 15. Oktober eine Ausstellung über den Schriftsteller Felix Salten (1869-1945). Heute ist er meist nur noch als Autor des Welterfolgs „Bambi“ bekannt, dabei war Salten eine der zentralen Figuren im Wiener Kulturbetrieb von den 1890er Jahren bis 1938. Ein Interview mit der Kuratorin Ursula Storch.

Wartezimmer der Ordination 2020: Schon dieses ist eine Rekonstruktion des ersten Freud-Museums 1971, überarbeitet Ende der 1980er-Jahre, jedoch mit den - von Anna Freud veranlasst - aus London rückgestellten Originalmöbeln © Hertha Hurnaus/Sigmund Freud Privatstiftung
Wiedereröffnung Sigmund Freud Museum
Museum mit zwei Inhalten: Berggasse 19
Hermann Czech über das Umbaukonzept des Sigmund Freud Museums und die Ausstellungsgestaltung in entleerten authentischen Räumen.

Egon Schiele: „Junge Mutter“, 1914, Öl auf Leinwand, Wien Museum
Konservierung und Restaurierung eines Schiele-Bildes
Vielschichtig, rätselhaft: Schieles „Junge Mutter“
Das Bild „Junge Mutter“ von Egon Schiele hing seit 1985 im Wien Museum. Aufgrund des fragilen Zustandes mussten die Malschichten des Meisterwerks vor dessen Transport ins Depot gefestigt werden. Röntgen- und Infrarot-Untersuchungen ließen Schieles Malweise sichtbar werden – und offenbarten außerdem ein Rätsel. Der Filmemacher Pavel Cuzuioc hat für uns das Projekt mit der Kamera begleitet.

Album der Verlobten (Ausschnitt). Geschenk hervorragender Kaufleute, Wien 1909, Susanne Breuss
Heiraten im Jahr 1910
Ein Album für Verlobte
Verliebt, verlobt, verheiratet – diese sprichwörtlich gewordene Abfolge ist heute nicht mehr die Norm. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war sie es noch. Ein „Album für Verlobte“ aus dieser Zeit ermöglicht einen Einblick in die damaligen Rituale und Abläufe rund um eine Hochzeit.

Porträt Lina Loos, um 1920, Wien Museum
Zum 70. Todestag von Lina Loos
Los von Loos!
Seit 70 Jahren ist Carolina „Lina“ Loos (1882-1950) tot und ihr eigenständiges mutiges Leben noch immer überschattet vom „Geist“ ihres Ehemannes Adolf Loos, des heute weltweit berühmten Architekten. Lina Loos war jedoch nur drei Jahre mit Adolf Loos verheiratet. Als Tochter eines Kaffeehausbesitzers in der Mariahilferstraße und stadtbekannte Schönheit war sie zu Beginn der Ehe außerdem bekannter als ihr Mann.