Beiträge zum Thema Exil
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Robert Haas: Fotomontage für John Lewis & Co. Ltd. (Ausschnitt), 1938/39, Wien Museum
Franz Singer meets Robert Haas
Londoner Nebel lichtet sich
Kooperation im Exil: Im Zuge der Vorbereitung zur Ausstellung „Atelier Bauhaus, Wien. Friedl Dicker und Franz Singer“ hat sich herausgestellt, dass der Wiener Exil-Fotograf Robert Haas 1938/39 eine große Fotomontage für ein Londoner Restaurant gestaltete, das vom ebenfalls emigrierten Franz Singer entworfen wurde. Nur zwei Jahre zuvor hatte Haas ein raumfüllendes Alpenpanorama für den Österreichischen Pavillon bei der Weltausstellung in Paris 1937 installiert.

Modesalon Kriser & Co., Gluckgasse 2 (1010 Wien), 1929, Bauhaus-Archiv Berlin, © Daniela Singer
Georg Schrom über Friedl Dicker und Franz Singer
„Sie waren der Gegenpol zur Wiener Architekturszene“
Unter dem Titel „Atelier Bauhaus, Wien“ widmet sich die aktuelle Ausstellung des Wien Museums dem Werk von Friedl Dicker und Franz Singer. Co-Kurator und Ausstellungsarchitekt Georg Schrom erklärt im Interview, wie die Arbeitsaufteilung zwischen Singer/Dicker war, welche Bedeutung das Atelier in Wien hatte und welche Rolle seine Tante Poldi bei der Bewahrung des Archivs spielte.

Porträt Hilde Loewe-Flatter (Ausschnitt), undatiert, Wienbibliothek im Rathaus, Nachlass Hermann Leopoldi (ZPH-1564/9)
Die Komponistin und Musikerin Hilde Loewe-Flatter
Deckname „Henry Love“
Hilde Loewe-Flatter war eine höchst bemerkenswerte Erscheinung der Wiener Bühnen- und Musikwelt der Zwischenkriegszeit. Nicht nur ihr Hit „Das alte Lied“ begeisterte ein breites Publikum. Dennoch war sie vor allem als Pianistin und kaum als Komponistin bekannt.

Stefan Zweig auf seiner ersten Brasilienreise, 1936 (Ausschnitt eines Fotos), © Stefan Zweig Zentrum Salzburg
Stefan Zweigs Abschied von Europa
„Der Sieg der Gewalt macht mich heimatlos“
Stefan Zweig verließ schon 1933/34 – also einige Jahre vor dem „Anschluss“ – seine Heimat Österreich. Im Exil entstanden bedeutende Werke wie „Die Welt von gestern“ oder „Schachnovelle“. Nach Jahren in London versuchte der Schriftsteller ab 1941 einen Neuanfang in Brasilien. Vor 80 Jahren, in der Nacht vom 22. Februar auf den 23. Februar 1942, nahm er sich dort, gemeinsam mit seiner Frau Lotte, das Leben.

Lilly Joss: Children’s Library, USA, 1940-1950, Wien Museum
Die Fotografin Lilly Joss Reich
Blitzlichter einer Karriere
Im Wien Museum befindet sich eine der umfangreichsten Bestände an Fotografien der österreichisch-amerikanischen Fotografin Lilly Joss Reich (geb. Lilly Joseph). Neben ihrer Arbeit als Fotografin bezeugen ihre Fotografien auch ihren langen und abenteuerlichen Weg von Wien bis nach New York.

Ausweis der Volksfront, 1937, Archiv Uli Rushby-Smith, London
Ilsa Barea-Kulcsar
Späte Rückkehr
Die Wienerin Ilsa Barea-Kulcsar (1902-1973) hat als Dolmetscherin im Spanischen Bürgerkrieg für die Republik gekämpft, ehe sie über Paris nach England fliehen musste. Dort lebte sie bis zu ihrer Rückkehr nach Wien im Jahr 1965. Die sozialdemokratische Intellektuelle ist dank zweier Buchpublikationen seit kurzem wiederzuentdecken.

Grete Wiesenthal tanzt (im Kostüm aus „Die Tänzerin und die Marionette“) in Weigl‘s Dreherpark, Wien 1907, Foto: Rudolf Jobst, Wien Museum
Briefwechsel von Grete Wiesenthal mit Lily Calderon-Spitz
„Die Schäbigen sind unerschüttert“
Anlässlich des 50. Todestages: Eine Montage aus dem unveröffentlichten Briefwechsel von Grete Wiesenthal mit Lily Calderon-Spitz, die 1938 aus Wien flüchtete.

Robert Haas: Praterszene, aus der Serie: Böhmischer Prater, Laaer Berg, Wien 7.6.1938, © Wien Museum/Sammlung Robert Haas
Robert Haas` Flucht 1938
„Nicht die Nerven verlieren! Sie kommen noch heraus!“
Der jüdische Fotograf Robert Haas dachte bereits im April 1938 an Flucht aus Österreich. Doch erst Ende September 1938 sollte es ihm gelingen, sich über England in die USA zu retten. Heftige Briefwechsel, Vorladungen von der Gestapo und unzählige weitere bange Momente.