Beiträge zum Thema Nachkriegszeit
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Die Bar des Grand Cafe am Alsergrund, Foto: Stephan Doleschal
Mid Century Vienna
Zurück in die Zukunft
Jugendstil, Gründerzeit oder die Gemeindebauten der Zwischenkriegszeit werden gemeinhin als das Wiener Stadtbild prägende Stilrichtungen assoziiert. Architektur, Design und Interieurs der 1950er bis 1960er Jahre dagegen haben in der kollektiven Wahrnehmung bislang weit weniger Beachtung gefunden. Dabei sind die Wiener Repräsentanten des „Mid Century Modern“ allgegenwertig. Ein neues Projekt will sie nun ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken.

Siedlung Siemensstraße, Schrägluftaufnahme, 1956, Foto: Wiener Stadt- und Landesarchiv
70 Jahre Siedlung Siemensstraße
Terra Nova
Die Wohnungsnot nach 1945 erforderte schnelles Handeln. Eine Antwort darauf war eine große Wohnsiedlung in der Siemensstraße in Floridsdorf. Dem städtebaulichen Pionierprojekt am Stadtrand ist nun vor Ort eine Ausstellung in einer „Original-Duplexwohnung“ gewidmet, die in Kooperation mit dem Wien Museum entstand.

Frühstückskakao von „The American Jewish Joint Distribution Committee“, der größten amerikanischen jüdischen Hilfsorganisation, die sich nach dem Krieg um jüdische Überlebende kümmerte, 1946-1950, Wien Museum
Displaced Persons
Ein Kakao für Leib und Seele
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges befanden sich in Österreich rund 45.000 jüdische „Displaced Persons“. Viele davon wurden vor allem in der amerikanischen Besatzungszone mit dem Notwendigsten versorgt.

CARE-Paket, 1946-1955, Wien Museum
Internationale Anstrengungen zur Linderung der Not in Wien
Care for Austria
Ab September 1945 übernahmen die Westalliierten ihre Besatzungszonen in Wien. Dies hatte wesentliche Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung, die unter der katastrophalen Lage litt. So wurden etwa Lebensmittelpakete aus US-Armeebeständen verteilt, ab 1946 kamen auch die CARE-Pakete hinzu. Beide finden sich in der Sammlung des Wien Museums wieder.

Auffanglager für CSSR-Bürger in der Wiener Stadthalle, August 1968, Foto: Votava / Imagno / picturedesk.com
Österreichische Flüchtlingspolitik seit 1956
Flüchtlinge, bitte weiterreisen!
In ihrem Dissertationsprojekt befasst sich die Zeithistorikerin Sarah Knoll mit Fluchtbewegungen aus kommunistischen Ländern nach Österreich. Der historische Vergleich ermöglicht ihr einen nüchternen Blick auf die gegenwärtige Lage in Europa und die Herausforderungen unserer Zeit. Ein Gespräch.

Erste Sendung der Reihe „Die 3 Musketiere“ von Radio „Rot-Weiß-Rot“ in Wien am 5. Oktober 1951 mit Karl Farkas, Heinz Rühmann und Heinz Conrads (v.l.). Foto: United States Information Service / ÖNB-Bildarchiv / picturedesk.com
Radiosender ab 1945
Der Kalte Krieg der Worte
Nach dem Kriegsende im Mai 1945 war politische Umerziehung für die Alliierten in Deutschland und Österreich das Gebot der Stunde. Radiosender spielten dabei eine zentrale Rolle - mit mehr oder weniger direkten ideologischen Botschaften.

Bericht über die Plünderungen im Schloss Thalheim bei St. Pölten, 1945
Kriegsverluste der Städtischen Sammlungen
„Kostbare Kisten“
Die Befreiung Wiens durch die Sowjettruppen im April 1945 bedeutete für die Städtischen Sammlungen, zu denen ein ganzes Konglomerat von Institutionen, wie das Historische Museum, das Römische Museum, das Uhrenmuseum, Musikergedenkstätten und noch vieles mehr gehörte, eine schmerzhafte Bestandsaufnahme.

Die Hermesvilla im Lainzer Tiergarten, Foto: Lisa Rastl, 2019
Die Hermesvilla nach 1918
Im kaputten Schloss der Träume
Mit dem Zusammenbruch der Monarchie verfiel auch die Hermesvilla, bis sie in den 50er Jahren abbruchreif war. Ein Walt Disney-Film und die Jagdleidenschaft des Wiener Bürgermeisters Bruno Marek retteten das Gebäude im Lainzer Tiergarten.

Erich Lessing: Jubelnde Menschen vor dem Schloss Belvedere, 15. Mai 1955, APA Picturedesk
Aufbruchsstimmung im Frühjahr und Sommer 1955
Die Welt zu Gast in Wien
Kaum ein Jahr in der österreichischen Geschichte des 20. Jahrhunderts wird so positiv erinnert wie 1955. Es gilt als ein Jahr der Freude, ein “Annus mirabilis“, eine Zeit des “österreichischen Wunders“.

Wiener Küche, Nr. 79, 1937, Seite 11 (Ausschnitt), Susanne Breuss
Franz Ruhm – Koch und Medienstar
Besessen von der Wiener Küche
Das häusliche Kochen erlebte in den letzten Wochen ein beachtliches Revival: Weil der Corona-Virus auch die Gastronomie lahm gelegt hat und man deutlich mehr Zeit daheim verbringt, greifen nun viele wieder selbst zum Kochlöffel – oft mit sachkundiger Hilfe aus dem Internet. Ein Meister und Pionier in der Vermittlung von Kochkenntnissen via moderne Medien war der Küchenchef Franz Ruhm: Ab 1928 trat er als Österreichs erster Radiokoch auf, ab 1955 als erster Fernsehkoch.