Beiträge zum Thema Infrastruktur
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Rudolf von Alt: Aquädukt der I. Hochquellenwasserleitung bei Liesing, Aquarell, 1873, Wien Museum
150 Jahre Wiener Hochquellenleitung
Trinkwasser mit Wohlfühldruck
Im Jahr 1873, also vor genau 150 Jahren, nahm die I. Wiener Hochquellenleitung ihren Betrieb auf. Ein Pionierbau, der erstmals Gebirgswasser in großen Mengen in die Metropole brachte. Gemeinsam mit der 1910 eröffneten II. Hochquellenleitung stellen die beiden Bauten bis heute das Rückgrat für die Wiener Wasserversorgung dar. Paul Hellmeier, Leiter der Magistratsabteilung 31 – Wiener Wasser, erklärt deren Funktionsweise und welche Anforderungen an eine historische Infrastruktur wie diese gestellt werden.

Nordwestbahnhof, kolorierte Ansichtskarte (Ausschnitt), nach 1904, Wien Museum
Annäherungen an den Nordwestbahnhof
Von der Zuckerrübe zur Russenschleife
Der Nordwestbahnhof wurde von der Geschichtsschreibung vernachlässigt, oft mit dem Nordbahnhof verwechselt und immer wieder totgesagt. Dabei erschloss er als Kopfbahnhof in der Gründerzeit eine wirtschaftlich wichtige Verbindung in den Norden und war bis vor kurzem das letzte innerstädtische Verteilerzentrum für den Umschlag von Gütern. Seit Jahren erforscht Michael Zinganel (gemeinsam mit Michael Hieslmair) das Areal, nun ist dazu ein Buch erschienen. Ein Interview mit Zinganel und Co-Autor Bernhard Hachleitner.

Vorspanndienst des Wiener Tierschutz-Verein, Ansichtskarte, 1930–1938, Wien Museum
Zur Geschichte des Tierschutzes in Wien
Von Zugpferden und dressierten Affen
1846 wurde in Österreich der erste Tierschutzverein gegründet. Am tatsächlichen Leid der Tiere änderte sich jedoch nur langsam etwas. Tierschauen blieben beliebte Attraktionen, strapazierte Nutztiere gehörten zum Stadtbild.

mirabella paidamwoyo* dziruni: float like a lily in the pond, 2022, Foto: Marlene Fröhlich | luxundlumen.com
Ausstellung über die Parkbank
Eine Frage der Vielfalt
Die aktuelle Startgalerie-Ausstellung „Nehmen Sie Platz!“ zeigt künstlerisch-kritische Positionen zum Thema Parkbank. Denn wie viele Sitzmöbel es in einer Stadt gibt und wie diese aussehen, hat auch eine politische Dimension. Über die Situation in Wien geben Alina Strmljan und Vincent Elias Weisl, Kurator:in der Ausstellung, im Interview Auskunft.

Innenansicht des Tröpferlbades in der Ratschkygasse 26 im 12. Bezirk, um 1926, Wien Museum
Die Geschichte des Tröpferlbades
Körperhygiene für alle
Tröpferlbäder bezeichnen in Wien öffentliche Brausebäder, in denen sich Menschen gegen ein geringes Entgelt oder sogar kostenfrei duschen können. Rund hundert Jahre zählten sie flächendeckend zum fixen Inventar in der Stadt.

Innenansicht des Tröpferlbades, Duschraum Herren, 2021, Foto: Klaus Pichler, Wien Museum
Bezirksmuseum Wieden
Auf den Spuren des Tröpferlbades
Das Gebäude des heutigen Bezirksmuseums Wieden wurde 1893 als Städtisches Volksbad – Wienerisch „Tröpferlbad“ – errichtet. Als solches war es fast 100 Jahre in Funktion. Im Zuge der Arbeiten zu einer neuen Dauerausstellung wurden die Geschichte des Hauses sowie dessen spezifische Architektur genauer unter die Lupe genommen.

Hafenbecken, nördliches Ufer und Blaues Wasser, 1953, Foto: Kurt Gerlach/WStLA
Alberner Hafen
Ein Relikt des monumentalen NS-Hafens
Industriebauten, Aulandschaft und der Friedhof der Namenlosen: Den Alberner Hafen in Simmering kennen Spaziergänger*innen heute als Industriestandort und Freizeitareal. Geplant und errichtet wurde er in der NS-Zeit als Teil eines Donau-Großhafens, durch den Wien zum „Hamburg des Ostens“ werden sollte.

Gustav Zafaurek, Wiener Bilder: Aus der Niederösterreichischen Landes-Findelanstalt, Illustrirte Zeitung (Ausschnitt), 15. Mai 1886, Bezirksmuseum Josefstadt
Das Wiener Findelhaus zwischen Anspruch und Realität
Idealisierte Bilder einer Fürsorgeeinrichtung
Ab 1784 bot das Wiener Findelhaus ledigen, ungewollt schwangeren Frauen eine Möglichkeit, um mit ihrer Situation umzugehen: Bis zur Schließung im Jahr 1910 übergaben mehr als 700.000 Frauen ihre Neugeborenen der Anstalt. Eine Druckgrafik des Vedutenmalers Gustav Zafaurek zeichnet ein idealisiertes Bild von der Institution. Dabei war sie aus unterschiedlichen Gründen umstritten.

Der neue Naschmarkt in Bau, 1915/16 - Bereich Großmarkt bei der Stadtbahnstation Kettenbrückengasse, im Hintergrund sind die beiden Otto-Wagner-Häuser an der linken Wienzeile erkennbar, Wien Museum
Zur Umgestaltung des Naschmarkts
Naschmarkt neu und ohne Großhalle – anno 1916
Neben den Bauten Otto Wagners gibt es in diesem Areal auch ein weiteres denkmalgeschütztes Ensemble, das bei einer allfälligen Verbauung des Parkplatzes, mit oder ohne Halle, architektonisch Berücksichtigung finden sollte: die Pavillons des 1916 errichteten „Neuen Naschmarkts“.

Die Drahtseilbahn auf den Kahlenberg, Gesamtansicht, Fotografie von Michael Frankenstein, um 1873/75, Wien Museum. Die Fotografie als Dokumentation des schnellstmöglichen, direkten Zugangs auf den Kahlenberg.
Wiener Bergbahnen im 19. Jahrhundert – Teil 2
„Ringen mit der Natur“
Die drei Wienerwald-Bergbahnen waren zunächst für Touristen gedacht, doch auch die Wiener Bevölkerung erfreute sich an den neuen bequemen Transportmitteln. Zeitgenössische Medien vermitteln jedenfalls den allgegenwärtigen Glauben an die Bezwingung der Natur durch die Technik. Und sie erlauben uns, die historische Wahrnehmung der Wienerwaldbahnen besser zu verstehen.