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Anton Hanaks Skulptur „Der letzte Mensch“ ist der Auftakt des Kapitels zum Roten Wien, Foto: Lisa Rastl
Die neue Dauerausstellung des Wien Museums
Menschen, Themen, Leitobjeke
Sie ist das Herzstück des neuen Wien Museums: die Dauerausstellung. Ein Parcours vom Naturraum Wiens vor der Besiedelung bis ins 21. Jahrhundert. Elke Doppler und Michaela Kronberger haben sie – in enger Abstimmung mit vielen Kolleg:innen – kuratiert. Ein Interview mit ersten Einblicken.

Zur Architektur des neuen Wien Museums
Alles, bloß kein Rufzeichen!
Wie baut man ein Museum? Wie schafft man einen Raum, der Fragen stellt? Und warum tut man es sich an, zehn Kilometer Betongrate abzuschlagen? Ein Gespräch mit den Architekt:innen Klaudia Ruck, Roland Winkler und Ferdinand Čertov.

Palmenhaus in Schönbrunn, 1930, Foto: ÖNB-Bildarchiv / picturedesk.com
Die Kakteenmode der Zwischenkriegszeit
Verjazzte Botanik
In den 1920er und 1930er Jahren wurde Wien von einem regelrechten Kakteenfieber erfasst. Wohin man auch blickte, überall tauchten plötzlich diese stacheligen Exoten auf: in der Kunst, Literatur und Musik ebenso wie in der Wohnkultur, Mode und Reklame, im Vereins- und Ausstellungswesen oder in der Zuckerbäckerei.

Johann Matthias Ranftl: Zwei Kinder mit Schwefelhölzern hausierend, 1852, Wien Museum
Kinderbewahranstalten im 19. Jahrhundert
Pädagogik in Kinderschuhen
Wohin mit den kleinen Kindern, wenn beide Eltern arbeiten? Eine Frage, die sich immer schon stellte und im 19. Jahrhundert die ersten sogenannten Kinderbewahranstalten entstehen ließ, die für die ärmere Bevölkerungsschicht gedacht waren. Es war ein langer Prozess, bis aus diesen reinen Aufbewahrungsstätten eine pädagogische Bildungsstätte in Richtung des heutigen Kindergartens wurde.

Josef Mutterer: Die Alserbachstrasse während der Regulierung, um 1875, Wien Museum
Einwölbung der Bäche und Flüsse von Wien
Die speziellen Alserbachforellen
Bis ins 19. Jahrhundert rauschten Bäche aus dem Wienerwald in offenen Betten durch die Stadt. Ihr Wasser trieb die Räder der Mühlen an, sie dienten der Reinigung, spülten Unrat hinweg und veranlassten Künstler zu romantischen Kompositionen. Aus hygienischen Gründen und um Überschwemmungen zu vermeiden, wölbte das Stadtbauamt die Bäche und Flüsse ein.

In diesem 158 cm breiten und 190 cm hohen Haubenprofil fließt der Alser Bach mittig. Foto: Thomas Keplinger
Entlang der dunklen Bäche der Stadt
Ohne Parfum im Untergrund
Unter den Gehsteigen, den Straßen und Gassen, Parks und Grünflächen, Plätzen und Häusern rauschen beständig reinigende Flüsse durch den Untergrund: die Bachkanäle und ihre Zuleitungen. Einst unheilbringende Wildbäche, plätschern sie heute als Hauptadern der städtischen Entwässerung durch finstere Gewölbe dem tiefsten Punkt der Stadt, der Hauptkläranlage in Simmering, entgegen. Eine unterirdische Begehung unter fachkundiger Leitung.

Restauration des Pilsener bürgerlichen Bräuhauses, 1873, Verlag der Wiener Photographen-Association, Wien Museum
Die Inszenierung der Dinge auf der Wiener Weltausstellung
Im Schaurausch
Die Wiener Weltausstellung von 1873 war ein Ort der Belehrung ebenso wie ein Fest für alle Sinne – besonders für den Sehsinn: Wie die ersten Warenhäuser und Museen zelebrierte auch sie den Schauwert der Dinge und forderte die Sehgewohnheiten heraus.

Schubertpark, Foto: viennaslide / picturedesk.com
Die Gräberhaine in Wiener Parks
„A Bankl reißen“ wörtlich genommen
Im Wienerischen wird das Sterben eines Menschen mit „Er oder sie håd a Bankl gʼrißen“ umschrieben. Im Normalfall wird der Leichnam dann auf einem der 49 Wiener Friedhöfe bestattet. Doch es gibt auch Ausnahmen – nämlich Gräberhaine in Parkanlagen: Reste von Friedhöfen, die im 18. Jahrhundert entstanden waren und die man nach teils langer Vorlaufzeit in den 1920er-Jahren in öffentliche Parks umwandelte.

PASUA solidarisierte sich mit protestierenden Lehrlingen und organisierte ein Go-In ins Sozialministerium in Wien, 1964 ©KURIER/Fred Riedmann
Die Pan-Afrikanische Studenten:innen-Union im Wien der 1960er Jahre
„A hot city for Africans“
“After centuries of Enslavement we represent the pillars of an emerging, bright, happy, prosperous and free Africa”, erklärte der Verein PASUA (Pan-African Students Union in Austria) 1964 mit Stolz. Die PASUA versammelte Bildungsmigrant*innen aus afrikanischen Ländern in Österreich und war eine der ersten politisch aktiven Schwarzen Selbstorganisationen in Wien. Gegründet 1961, agierte sie oft aufsehenerregend bis zu ihrer drei Jahre später erzwungenen Auflösung.

Praterstern mit Montagen im Vordergrund, Verlag P. Ledermann, 1915
Die Eigenart der Ansichtskarte
Zwischen Abbild und Sinnbild
Ihre Motive neigen zur Beschönigung oder gar Verkitschung der Wirklichkeit. Dabei waren ihr Bildrepertoire und ihre sozialen Funktionen einst weitaus vielfältiger als heute. Im Folgenden ein paar grundlegende Fragen und Anmerkungen zur illustrierten Postkarte, einem wichtigen Bildmedium des langen 20. Jahrhunderts.