Beiträge zum Thema Sport und Spiele
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Zweiter Brückenlauf in Wien, 1965, Votava / brandstaetter images / picturedesk.com
Geschichte des Langstreckenlaufs in Wien
Als Wien laufen lernte
Heute sind die zumeist farbenfroh gekleideten Jogger und Joggerinnen aus dem Wiener Stadtbild nicht wegzudenken. Doch das war nicht immer so. Sich freiwillig und aus rein sportlichen Motiven im Laufschritt durch die Stadt zu bewegen, galt in früheren Zeiten als Kuriosität.

Illustration: Jorghi Poll/Edition Atelier
Rennrad-Pionierin Cenzi Flendrovsky
„Je sportlicher die Frau, desto größer der Widerstand“
Der Fahrradboom um 1900 hatte auch einen emanzipatorischen Aspekt: Viele Frauen nutzten das Bicycle, um sich zumindest einen gewissen Freiraum zu „erfahren“. Unter ihnen Cenzi Flendrovsky (1872 – 1900) aus Favoriten, eine der erste namentlich bekannten österreichischen Rennfahrerinnen. Ihr kurzes, intensives Leben hat die Historikerin Petra Sturm – gemeinsam mit dem Verleger und Illustrator Jorghi Poll – in einer Graphic Novel eingefangen. Im Interview erzählt sie von der herausfordernden Recherche und der vitalen Wiener Fahrradszene ab den 1890er Jahren.

Ausschnitt aus dem Radfahrplan von 1897, Wienbibliothek im Rathaus
Historische Schlaglichter auf das Wiener Radwegenetz
„Separierte Bankette“
Je mehr Radwege vorhanden sind, desto mehr Menschen fahren mit dem Rad. Der Kampf um entsprechende Verkehrsflächen prägte daher die Geschichte des Radfahrens in Wien von den Anfängen an. In historischen Zeitungen und Zeitschriften findet man dafür zahlreiche Quellen: Eine kurze Radtour vom späten 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts.

Unter der Ägide des Wiener Cottage Vereins und seiner Baukanzlei entsteht das Cottage Viertel, Fotografie, Wien Museum
150 Jahre Wiener Cottage Verein
„Der Inbegriff aller Wohnungspoesie“
Das Cottage Viertel in Währing und Döbling zählt zu einem der geschichtsträchtigsten Villenviertel der Stadt. Initiiert wurde es durch den 1872 gegründeten Wiener Cottage Verein. Bald nach seiner Entstehung entwickelte sich das Cottage zu einer beliebten Wohnadresse. Besonderes Flair erhielt es durch die gesellschaftlichen Aktivitäten des Vereins sowie die seiner prominenten Bewohnerinnen und Bewohner.

„Die Kegelgesellschaft vom 30. 8. 1911 sendet Grüße an seinen Kegelscheiber“, den Fabriks-Direktor H. Alscher in Triesch bei Iglau, Ansichtskarte, gestempelt Klosterneuburg, 6.9.1911. Archiv A. Göttche
Kegeln in Wien
„Alle Neune!“ vom Wirtshaus bis zum Villengarten
Im 19. Jahrhundert war das Kegelspiel ein weitverbreitetes Freizeitvergnügen. Nicht nur in Wiener Gast- und Kaffeehäusern, Vergnügungsetablissements und Hotels konnten Kegelianer alle Neune schieben. Auch in vielen Privatgärten wurde der Leidenschaft fürs Kegelspiel ausgiebig gefrönt.

Dieses Bild zeigt möglicherweise das Team „Brigitta“. Eine hundertprozentige Identifizierung des Teams war bislang allerdings noch nicht möglich. Foto: Chris Unger Collection
Die Wiener Fußballpionierinnen
Sindelars Schwestern
In der Zwischenkriegszeit gab es nicht nur das „Wunderteam“. Am 13. Oktober 1935 fand vor 2000 Zuschauer*innen am heutigen Postsportplatz das erste offizielle Frauenfußballspiel Österreichs statt: Ein – wenn auch nur befristeter – Triumph über jene, die Frauensport generell und Fußball im Speziellen mit fadenscheinigen Argumenten bekämpften.

Abbildung aus dem Buch „Wien meldet seine Kandidatur für die Olympischen Spiele 1964“, 1958, Foto: Stephan Doleschal
Wiens Bewerbung um die Sommerspiele 1964
Olympische Träume
In ein paar Tagen werden in Tokio die Spiele der XXXII. Olympiade eröffnet. Schon im Jahr 1964 fand das globale Event in der japanischen Metropole statt. Doch fast wäre es anders gekommen: Denn für die Sommerspiele 1964 hatte sich auch Wien beworben!

Paul Meissner: Das Wunderteam, 1948, Öl auf Holz, Wien Museum
Das Wunderteam in London
„Die Sensation Europas“
Österreichs Fußballteam in London? Das erinnert an das legendäre Länderspiel am 7. Dezember 1932, als das Wunderteam 3:4 gegen England verlor. Die Niederlage wurde zum Nationalmythos, ein Blick auf zeitgenössische Quellen offenbart die politische Dimension des Sportereignisses.

Mannschaftsfoto der österreichischen Nationalmannschaft am 16. Mai 1931 auf der Hohen Warte. Anlass war das Ländermatch gegen Schottland, das Österreich überraschend mit 5:0 gewann. Das Ereignis gilt als Geburtsstunde des „Wunderteams“. Stehend (l.n.r.): Karl Zischek, Fritz Gschweidl, Matthias Sindelar, Roman Schramseis, Rudi Hiden, Georg Braun, Karl Gall und Pepi Blum. Hockend (l.n.r.): Pepi Smistik, Toni Schall und Adolf Vogl. Foto: Sepp Graf / APA / picturedesk.com
100 Jahre Stadion Hohe Warte
Hohe Erwartungen
Am 19. Juni 2021 feiert die Naturarena Hohe Warte – früher Stadion Hohe Warte – ihren 100. Geburtstag. Die Spielstätte des First Vienna Football Club 1894 blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück.

Die zum „Schneepalast“ adaptierte Nordwestbahnhalle mit der Skiabfahrt, 1927
Foto: Willinger / ÖNB-Bildarchiv / picturedesk.com
Der Schneepalast 1927
Die erste Skihalle der Welt
Als das „Neue Wiener Journal“ im November 1927 Parallelen zwischen Wien und dem Schweizer Skiort St. Moritz zog, gab es dafür einen konkreten Grund: Die erste Indoor-Wintersportanlage der Welt war gerade in der Ankunftshalle des stillgelegten Nordwestbahnhofs eröffnet worden.