Beiträge zum Thema Jüdisches Wien
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Ludwig Hirschfelds „Was nicht im Baedeker steht: Wien“
„Ist er ein Jud?“
Tanz, Restaurants, Sport, Theater: In der Reihe „Was nicht im Baedeker steht“ erschien 1927 ein Wien-Reiseführer abseits der klassischen Sehenswürdigkeiten, geschrieben vom Journalisten Ludwig Hirschfeld. Das Buch wurde zum launigen Bestseller zwischen Tratsch, Klatsch und Amüsement, enthielt aber auch deutliche politische Botschaften.
Zum 35. Todestag von Friedrich Hacker
„Kein Massaker ohne Hacker“
Der Psychiater, Psychoanalytiker, Terror- und Aggressionsforscher Friedrich Hacker machte eine Weltkarriere, seine „25 Thesen zur Gewalt“ sind auch 50 Jahre nach ihrer Veröffentlichung aktuell. Als junger Mann floh er vor den Nazis in die USA, später pflegte er den Kontakt zu seiner einstigen Heimat – und war u.a. federführend bei der Entstehung des Sigmund Freud Museums.
Arnold Bachwitz' Mode- und Zeitschriftenimperium
„Moderne Welt“ in der Löwengasse
Ein Unternehmer mit einem Spürsinn für Trends holte um 1900 Pariser Flair nach Wien und brachte Schwung in die heimische Modebranche: Arnold Bachwitz ließ nicht nur den Konsumtempel „Palais des Beaux Arts“ im 3. Bezirk bauen, sondern gründete auch die Zeitschrift „Moderne Welt“. Führende Journalist:innen begeisterten das bürgerliche Publikum über zwei Jahrzehnte mit Lifestyle- und Kulturbeiträgen – bis Bachwitz starb und sein Imperium langsam versiegte.
HNO-Spezialist Markus Hajek
„Einer der besten Köpfe der Wiener medizinischen Schule“
Zu seinen prominenten Patienten zählten Franz Kafka und Sigmund Freud, und seine Klinik am Wiener Allgemeinen Krankenhaus genoss internationalen Ruf. Doch nach seiner Pensionierung wurde der Laryngologe Markus Hajek weitgehend vergessen – bis heute.
Die Schriftstellerin Lore Segal
Eine dünne Schicht Geborgenheit
Als 10-Jährige dem Holocaust entkommen, begann Lore Segal schon früh im englischen Exil zu schreiben. In den USA startete sie in den 1960er Jahren ihre Karriere als Schriftstellerin mit einem Fortsetzungsroman für den „New Yorker“, bei uns blieb sie lange Zeit unbekannt. Eine Ausstellung im Bezirksmuseum Josefstadt würdigt nun die Autorin und Literaturwissenschaftlerin, die dieser Tage ihren 96. Geburtstag feiert.
Shelly Kupferbergs biografische Annäherung an ihren Urgroßonkel Isidor Geller
„Das brutale Ende hat seine Spuren vernichtet“
In dem Buch „Isidor. Ein jüdisches Leben“ erzählt Shelly Kupferberg die Geschichte ihres aus Galizien stammenden Urgroßonkels Isidor Geller, dem in Wien ein rasanter Aufstieg gelang, ehe er 1938 von den Nazis in den Tod getrieben wurde. Demnächst ist die Autorin zu Gast im Wien Museum.
Der Hormonforscher Eugen Steinach
Weltberühmt – aber für das Falsche
„Jung, jung kann ich wieder werden, Jung, jung kann ich wieder sein!“ Dieser Refrain aus dem beschwingten Foxtrott ‚Steinach-Rummel‘ von 1920 beschreibt den weltweiten Hype, der durch die Verjüngungsbehandlungen des Hormon-Forschers Eugen Steinach (1861-1944) ausgelöst wurde.
Uhrmachermeisterin in einem Wiener Traditionsbetrieb
Herz & Tochter
Um 1900 sorgte Österreichs erste Uhrmacherin noch für Aufsehen und heftigen Widerstand seitens der Männer. Doch in der Zwischenkriegszeit verbesserte sich die Lage für Frauen in der Uhrenbranche sukzessive. Ein Beispiel dafür ist Kitty Herz, die als Meisterin im Traditionsbetrieb ihrer Familie arbeitete. Ihrer Laufbahn setzten allerdings die Nazis ein brutales Ende.
Jüdischsein und Formen jüdischer Erinnerungskultur in Fußballvereinen
Kick it like Ella!
Passend zur laufenden Fußballweltmeisterschaft der Frauen in Australien und Neuseeland rollt auch der Ball im Jüdischen Museum Wien. Die aktuelle Ausstellung „Superjuden“. Jüdische Identität im Stadion beschäftigt sich mit Selbst- und Fremdzuschreibungen im Fußballsport.
Gisela Eibuschitz – die erste Uhrmacherin Österreichs
Im Räderwerk der Zeit
1902 erlangte eine junge Wienerin weltweit Aufmerksamkeit. Sie hatte etwas geschafft, was viele ihrer Zeitgenossen weder für möglich noch für eine Frau angemessen hielten – sie war Uhrmachermeisterin geworden. Und das gegen den erbitterten Widerstand der Uhrmacher-Genossenschaft.