Beiträge zum Thema Jüdisches Wien
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Porträt von Gisela Eibuschitz aus dem „Illustrierten Wiener Extrablatt“, 8. Juli 1902, Quelle: ANNO/ÖNB
Gisela Eibuschitz – die erste Uhrmacherin Österreichs
Im Räderwerk der Zeit
1902 erlangte eine junge Wienerin weltweit Aufmerksamkeit. Sie hatte etwas geschafft, was viele ihrer Zeitgenossen weder für möglich noch für eine Frau angemessen hielten – sie war Uhrmachermeisterin geworden. Und das gegen den erbitterten Widerstand der Uhrmacher-Genossenschaft.

Modesalon Kriser & Co., Gluckgasse 2 (1010 Wien), 1929, Bauhaus-Archiv Berlin, © Daniela Singer
Georg Schrom über Friedl Dicker und Franz Singer
„Sie waren der Gegenpol zur Wiener Architekturszene“
Unter dem Titel „Atelier Bauhaus, Wien“ widmet sich die aktuelle Ausstellung des Wien Museums dem Werk von Friedl Dicker und Franz Singer. Co-Kurator und Ausstellungsarchitekt Georg Schrom erklärt im Interview, wie die Arbeitsaufteilung zwischen Singer/Dicker war, welche Bedeutung das Atelier in Wien hatte und welche Rolle seine Tante Poldi bei der Bewahrung des Archivs spielte.

Porträt Hilde Loewe-Flatter (Ausschnitt), undatiert, Wienbibliothek im Rathaus, Nachlass Hermann Leopoldi (ZPH-1564/9)
Die Komponistin und Musikerin Hilde Loewe-Flatter
Deckname „Henry Love“
Hilde Loewe-Flatter war eine höchst bemerkenswerte Erscheinung der Wiener Bühnen- und Musikwelt der Zwischenkriegszeit. Nicht nur ihr Hit „Das alte Lied“ begeisterte ein breites Publikum. Dennoch war sie vor allem als Pianistin und kaum als Komponistin bekannt.

Victoria Borochov und Sashi Turkof über das Lueger-Denkmal
„Das Problem an Lueger ist seine Präsenz“
Wie tun mit Lueger? Victoria Borochov und Sashi Turkof sind im Vorstand der Jüdischen österreichischen Hochschüler:innen und setzen sich für die Umbenennung des Dr.-Karl-Lueger-Platzes und die Entfernung des Lueger-Denkmals ein. Ein Gespräch über die Bedeutung von Geschichte für jüdisches Leben heute und Antisemitismus im Stadtbild.tbild.

Aus dem Ausfuhransuchen von Alexandrine Roden, 1939, (c) Archiv des Bundesdenkmalamts
Der Lyriker und Kunstsammler Max Roden
Die Tiefe des Gefühls
Ob Oskar Kokoschka, Franz Probst oder Egon Schiele: Max Roden, Lyriker und Journalist, hatte sie alle in seiner Kunstsammlung. Wie viele andere Juden und Jüdinnen wurde er im Zuge des „Anschlusses“ 1938 enteignet. Ein Porträt anlässlich des 140. Geburtstages.

Die neue Dauerausstellung im Museum Judenplatz, Foto: Ouriel Morgensztern
Neue Dauerausstellung Museum Judenplatz
Schlüsselfragen zur jüdischen Geschichte
Das Museum Judenplatz hat seit kurzem eine neue Dauerausstellung. Neue neue Erkenntnisse aus Archäologie, Bauforschung und anderen Fachdisziplinen sind darin eingeflossen. Das Konzept und die Synergien mit der zukünftigen Dauerausstellung des Wien Museums erläutern Astrid Peterle vom Jüdischen Museum Wien und Michaela Kronberger vom Wien Museum.

Das kürzlich erworbene Flugblatt aus dem Jahr 1665 (Ausschnitt), Wien Museum
Mordfall im jüdischen Ghetto
„Daß kein Jude fast nirgends sicher sei“
Mit einem kaiserlichen Privileg 1624 entstand jenseits des heutigen Donaukanals die „Judenstadt“. Doch deren Einwohner*innen waren ständig antisemitischen Attacken ausgesetzt – so auch nach einem ungeklärten Mordfall im Jahr 1665. Ein Flugblatt dokumentiert die aufgeheizte Stimmung.

Kulissen zum Monumentalstummfilm „Sodom und Gomorrha“ am Laaer Berg, um 1920, Öst. Volkshochschularchiv / Imagno / picturedesk.com
Die Spuren der Sascha-Film
Massenszenen am Laaer Berg
Die Sascha Filmindustrie AG prägte mit monumentalen Stummfilmen wie „Sodom und Gomorrha“ und Welterfolgen wie „Maskerade“ bis 1938 die Filmstadt Wien. Einige Orte erinnern heute noch daran.

Postkarte zur Bewerbung des „Wiener Sanatorium Dr. Anton Loew“. Buch- und Kunstdruckerei Josef Gerstmayer, Wien, 1910–1925. Josephinum – Ethik, Sammlungen und Geschichte der Medizin, MedUni Wien
Das Sanatorium Dr. Anton Loew
Ein letztes Löffelchen Kaviar
Eine Gedenktafel, angebracht an einem Wohnhaus in der Mariannengasse 18-20 im neunten Wiener Gemeindebezirk, erinnert heute an den Sterbeort des Komponisten Gustav Mahler (1860-1911) und verweist auf die einstige Nutzung dieses Gebäudes, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts das größte und nobelste Privatsanatorium Wiens beherbergte: das Sanatorium Dr. Anton Loew.

Carl Colbert, 1926, Privatarchiv Alexander Emanuely
Carl Colbert und seine Zeit
Medienmacher und Menschenfreund
Er gründete einflussreiche Zeitungen und Zeitschriften, engagierte sich für Demokratie und Chancengleichheit und schrieb im Alter Romane: Carl Colbert (1855-1929) war eine schillernde Figur in Wien um 1900 und wurde später dennoch vergessen. Alexander Emanuely würdigt nun mit einem Buch Colbert – und die Anfänge der Zivilgesellschaft in Österreich. Ein Interview.