Beiträge zum Thema Kunst des 20. Jahrhunderts
Hauptinhalt

Lucie Rie in ihrem Atelier in London, undatierte Fotografie, From the collections of the Crafts Study Centre, University for the Creative Arts, RIE/20/1/11
Die Keramikerin Lucie Rie
Die Schönheit der einfachen Dinge
Das schlichte Design ihrer Schalen und Gefäße weist Affinitäten zur Architektur, insbesondere zum Baustil der Moderne auf. Lucie Rie schrieb als Keramikerin Kunstgeschichte. Den Grundstein ihrer Karriere setzte sie in Wien, nach ihrer Emigration nach London im Jahr 1938 entwickelte sie ihren Töpferstil kontinuierlich weiter.

John Schiff: Porträt von Selma Burke, undatiert, Courtesy of the Leo Baeck Institute
Selma Burke und Hans Böhler
Harlem Inspirations
Eine afroamerikanische Bildhauerin verbringt zwischen 1935 und 1937 mehrere Monate in Wien – und lernt dabei einen österreichischen Expressionisten kennen. Nur wenige Spuren davon sind erhalten, aber sie erzählen eine Geschichte von Liebe und künstlerischem Austausch über internationale Grenzen hinweg.

VALIE EXPORT: Wirbelsäulenflöte, 1982 © VALIE EXPORT, Bildrecht Wien, 2025
VALIE EXPORT und ihre Performancekunst
Von der Dekonstruktion des weiblichen Körpers
VALIE EXPORT provozierte mit ihrem Körper und lenkte mit ihrer Kunst den Blick auf die Unterdrückung der Frau. Damit sorgte sie nicht nur im konservativen Wien der 1960er und -70er Jahre für Aufsehen, sondern sie setzte sich auch im Feld der Performancekunst durch, das zuvor gänzlich männlich dominiert gewesen war.

Arnold Schönberg: Selbstportrait (Ausschnitt), 1910, Catalogue raisonné 16, Wien Museum, Inv.-Nr. 77881
Arnold Schönberg als bildender Künstler
„Musizieren in Farben und Formen“
Im Malen und Zeichnen sei er ein „absoluter Amateur“, meinte Arnold Schönberg. Dennoch hatte diese Form des künstlerischen Ausdrucks eine zentrale Bedeutung im Leben des Komponisten. Die eigenen bildnerischen Werke schmückten nicht nur seine Wohn- und Arbeitsräume, sondern wurden auch öffentlich ausgestellt.

Neue Galerie, Ausstellungsansicht der Eröffnungsausstellung Egon Schiele, 1923, Courtesy Kallir Research Institute, NY
Otto Kallir und die Neue Galerie 1923–1954
Mut und ein Blick für die Avantgarde
Der Kunsthändler Otto Kallir bereitete in New York den Weg für Künstler der Wiener Moderne wie Klimt, Schiele und Gerstl. Eine aktuelle Ausstellung in der Galerie nächst St. Stephan beleuchtet nun seine Tätigkeiten in Wien und rollt die Geschichte seiner Neuen Galerie in der Grünangergasse 1 auf.

Oswald Stimm, Begegnung, 1966
Zum 100. Geburtstag von Oswald Stimm
Eigentlich begann alles in Buenos Aires
Auf drei seiner Plastiken können aufmerksame Spaziergänger:innen in Wien stoßen, seine restlichen Werke sind kaum öffentlich sichtbar: Oswald Stimm sammelte international Inspiration und bereicherte die Wiener Kunstszene seit den 1950er Jahren mit seiner experimentellen Bildhauerei – heute findet er jedoch wenig Beachtung. Eine kunsthistorisch Betrachtung zeigt die vielfältigen Facetten seines Schaffens.

Thomas Theodor Heine, Plakat für die 3. Ausstellung der Berliner Secession, 1901, Lithografie, Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek
Secessionen im Vergleich
Mehr als Klimt
Beim Begriff „Secession“ denken wir in Wien an Gold, Blätterranken und Klimt. Doch es gab auch Secessionen in München und Berlin – mit ganz anderen Ausprägungen. Eine große Ausstellung erlaubt nun erstmals den direkten Vergleich zwischen den künstlerischen Protestbewegungen. Als Kooperationsprojekt zwischen Wien Museum und Alter Nationalgalerie Berlin ist die Schau seit kurzem in der deutschen Hauptstadt zu sehen, 2024 kommt sie nach Wien. Ein Interview mit der Kuratorin Ursula Storch.

Wander Bertoni: Erhard Buschbeck, Bronzebüste, 1959. Foto: TimTom / Wien Museum
Hans Weigel über Wander Bertonis Buschbeck-Büste
Die versäumte Geburtstagsfeier
Lotte Tobisch (1926 – 2019) war dem Wien Museum über viele Jahre eng verbunden. In ihrem Testament bestimmte sie, dass ein bedeutendes Kunstwerk aus ihrem Besitz der Museumssammlung übergeben wird: Eine Büste, die der Bildhauer Wander Bertoni von Tobischs Lebensmenschen Erhard Buschbeck angefertigt hat. Der Schriftsteller und Kritiker Hans Weigel schrieb vor mehr als 60 Jahren folgenden hymnischen Text über das Kunstwerk, das derzeit in der Lotte Tobisch-Ausstellung in der Wienbibliothek im Rathaus zu sehen ist.

Adalberta Kiessewetter: Postkarte der Wiener Werkstätte Nr. 601: Wien, Schönbrunn, 1912, Wien Museum
Postkarten der Wiener Werkstätte
Kunst fürs Kleinformat
Kunst in alle Bereiche des Lebens hineinzutragen: Das war das erklärte Ziel der Wiener Werkstätte. Kein anderes WW-Produkt hatte mehr Verbreitung als die Postkarten – über 1100 Stück befinden sich im Bestand des Wien Museums und sind ab sofort in der Online Sammlung zu entdecken. Ein Gespräch mit Kuratorin Ursula Storch über Sujets, Künstler*innen und den Sammlermarkt.

Josef Müllner neben seiner Gruppe „Cymbel“, 1902, Stadtarchiv Baden
Der Bildhauer Josef Müllner
Mischwesen, Helden, Machtmenschen
Josef Müllner (Baden 1879 – Wien 1968), der Bildhauer des Lueger-Denkmals, ist heute fast vergessen und von der kunsthistorischen Forschung weitgehend unbeachtet. Das kann in mehrfacher Hinsicht verwundern, waren doch sein Talent, seine Karriere und die von ihm geschaffenen Werke gleichermaßen dazu geeignet, ihm einen festen Platz in der öffentlichen Wahrnehmung zu sichern.