Beiträge zum Thema Schoah/Holocaust
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Wiener Biografien aus der NS-Zeit
Schuldig wegen „Unzuchtshandlungen“
Andreas Brunner, Co-Leiter von QWIEN – Zentrum für queere Geschichte, hat ein Buch über die Verfolgung von Homosexuellen in Wien zur NS-Zeit geschrieben. Erzählt werden darin die Schicksale von über 60 Menschen. Meist sind es sogenannte „kleine“ Menschen, die in einem von Armut und Erwerbsdruck gezeichneten Alltag ihre Sexualität zu leben versuchten. Die folgenden zwei Fallgeschichten geben Einblick in das Projekt.

Porträt von Gisela Eibuschitz aus dem „Illustrierten Wiener Extrablatt“, 8. Juli 1902, Quelle: ANNO/ÖNB
Gisela Eibuschitz – die erste Uhrmacherin Österreichs
Im Räderwerk der Zeit
1902 erlangte eine junge Wienerin weltweit Aufmerksamkeit. Sie hatte etwas geschafft, was viele ihrer Zeitgenossen weder für möglich noch für eine Frau angemessen hielten – sie war Uhrmachermeisterin geworden. Und das gegen den erbitterten Widerstand der Uhrmacher-Genossenschaft.

Modesalon Kriser & Co., Gluckgasse 2 (1010 Wien), 1929, Bauhaus-Archiv Berlin, © Daniela Singer
Georg Schrom über Friedl Dicker und Franz Singer
„Sie waren der Gegenpol zur Wiener Architekturszene“
Unter dem Titel „Atelier Bauhaus, Wien“ widmet sich die aktuelle Ausstellung des Wien Museums dem Werk von Friedl Dicker und Franz Singer. Co-Kurator und Ausstellungsarchitekt Georg Schrom erklärt im Interview, wie die Arbeitsaufteilung zwischen Singer/Dicker war, welche Bedeutung das Atelier in Wien hatte und welche Rolle seine Tante Poldi bei der Bewahrung des Archivs spielte.

Else Feldmann, undatierte Fotografie, Archiv Adolf Opel
Die Schriftstellerin Else Feldmann
Über die Wege menschlicher Not
Die Schriftstellerin und Journalistin Else Feldmann gab in ihrem Werk unerbittlich Einblick ins Leben von Menschen am Rand der Gesellschaft. Im Roten Wien als Intellektuelle äußerst präsent, ist sie heute kaum bekannt. Vor 80 Jahren wurde Feldmann im Vernichtungslager Sobibor ermordet.

Aus dem Ausfuhransuchen von Alexandrine Roden, 1939, (c) Archiv des Bundesdenkmalamts
Der Lyriker und Kunstsammler Max Roden
Die Tiefe des Gefühls
Ob Oskar Kokoschka, Franz Probst oder Egon Schiele: Max Roden, Lyriker und Journalist, hatte sie alle in seiner Kunstsammlung. Wie viele andere Juden und Jüdinnen wurde er im Zuge des „Anschlusses“ 1938 enteignet. Ein Porträt anlässlich des 140. Geburtstages.

Die neue Dauerausstellung im Museum Judenplatz, Foto: Ouriel Morgensztern
Neue Dauerausstellung Museum Judenplatz
Schlüsselfragen zur jüdischen Geschichte
Das Museum Judenplatz hat seit kurzem eine neue Dauerausstellung. Neue neue Erkenntnisse aus Archäologie, Bauforschung und anderen Fachdisziplinen sind darin eingeflossen. Das Konzept und die Synergien mit der zukünftigen Dauerausstellung des Wien Museums erläutern Astrid Peterle vom Jüdischen Museum Wien und Michaela Kronberger vom Wien Museum.

Lotte Brainin als 11jähriges Mädchen, 1932, Foto: Privatarchiv Brainin
Zum 100. Geburtstag von Lotte Brainin
„Lotte hat dafür gesorgt, dass man es weiß“
Lotte Brainin hat Nazi-Verfolgung, Folter, KZ-Haft und Todesmärsche überlebt und sich nach dem Krieg jahrzehntelang als Zeitzeugin für Aufklärungs- und Erinnerungsarbeit engagiert. Anlässlich ihres 100. Geburtstags wurde sie in einem Festakt von ihrer Familie und VertreterInnen aus Kultur und Politik gewürdigt. Eine digitale Ausstellung setzt ihrer Lebensgeschichte ein Denkmal.

Robert Haas: Praterszene, aus der Serie: Böhmischer Prater, Laaer Berg, Wien 7.6.1938, © Wien Museum/Sammlung Robert Haas
Robert Haas` Flucht 1938
„Nicht die Nerven verlieren! Sie kommen noch heraus!“
Der jüdische Fotograf Robert Haas dachte bereits im April 1938 an Flucht aus Österreich. Doch erst Ende September 1938 sollte es ihm gelingen, sich über England in die USA zu retten. Heftige Briefwechsel, Vorladungen von der Gestapo und unzählige weitere bange Momente.

Ceija Stojka: „Wo sind unsere Rom? Laaerberg 1938“, Öl auf Karton, 1995, Sammlung Wien Museum
Ceija Stojka
Wo sind unsere Rom?
Im Jahr 2014 kaufte das Wien Museum im Zuge der Vorbereitungen zur Ausstellung „Romane Thana. Orte der Roma und Sinti“ 18 Ölgemälde und 5 Tuschzeichnungen der Künstlerin Ceija Stojka (1933 – 2013) an. Seither besitzt das Museum den größten Bestand von Werken Stojkas in musealen Einrichtungen weltweit.

Robert Haas: Wohnung von Gustav und Louise Stern, 1938, Sammlung Wien Museum
Wiener Wohnungen 1938
„Zum Andenken verewigt“
Im Herbst 2015 vertrauten die Töchter des österreichischen Exil-Fotografen Robert Haas dem Wien Museum dessen fotografischen Nachlass an. Darin fanden sich auch Aufnahmen von Wohnungen, die 1937/38 entstanden waren – im Auftrag der damaligen jüdischen Bewohner_innen. Ein Fallbeispiel.