Beiträge zum Thema Stadtplanung
Hauptinhalt

Victor Gruen, 1975, Votava / brandstaetter images / picturedesk.com
Victor Gruen zwischen Einkaufszentren und nachhaltiger Stadtplanung
„Amerika nicht kopieren, sondern kapieren“
Victor Gruen zählt zu den einflussreichsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Er gilt als Erfinder der Shopping Mall und bereitete – sowohl in den USA wie in Wien – den Weg für innerstädtische Fußgängerzonen. Oberste Priorität bei seinen Stadtentwicklungskonzepten hatten ökologische Gesichtspunkte, womit er seiner Zeit oft einen Schritt voraus war.

Karl Heinz Koller: Aktivitäten des „Zentrum Amerlinghaus“, 1975, Wien Museum, Inv.-Nr. 233412/2
50 Jahre Besetzung Amerlinghaus
„Die Stadt sollte sich heraushalten“
Um 1970 hatte die Stadt Wien radikale Pläne für den Spittelberg. Der alte Baubestand sollte abgerissen, stattdessen sollten moderne Wohneinheiten errichtet werden. Dagegen formierte sich Widerstand. Sein Zentrum: Das Amerlinghaus, das vor 50 Jahren besetzt wurde.

„Cottage-Anlage an der Türkenschanze Wien“, Zeichnung: Carl Ritter v. Borkowski, aquarelliert von Anton Hlavaček , 1873/1906, Wiener Cottage Verein
Ein aquarellierter „Bauplan“ des Cottage-Viertels
Gartenstadt en gros und en detail
Das Cottage-Viertel war ein Meilenstein in der Geschichte des Wiener Wohnbaus. Ein kürzlich restituiertes und restauriertes Monumentalbild erlaubt faszinierende Einblicke in die Geschichte des privaten Gartenstadt-Projekts – mit konkreten Auswirkungen auf die Zukunft.

SPIRAL BIKE / Brigittenauerbrücke, Foto: Hannah Mayr
RAD Performances von Conny Zenk
Rad und Tat
Mit RAD Performances sorgt eine Gruppe um die Künstlerin Conny Zenk nicht nur für ein lässiges multimediales Erlebnis beim Radeln in der Stadt. Letztlich geht es bei den Soundrides um die grundlegende Frage, wie wir den öffentlichen Raum in Anspruch nehmen wollen. Ein Interview anlässlich der nächsten Spiral Bike-Aktion am 28. Juni.

Karyatiden an der Fassade des ehemaligen Grand Hotel National in der Taborstraße, Foto: Benjamin von Radom
Das Grand Hotel National in der Taborstraße
Revolutionär auf allen Ebenen
Das 1848 eröffnete Grand Hôtel National in der Taborstraße setzte für Wien neue Maßstäbe – u.a. mit einer Art Air Condition, Warmwasser auf allen Etagen, einem Personenaufzug und einem Dachgarten. Das Werk der Architekten Christian Friedrich Ludwig Förster und Theophil Hansen nahm die Innovationsfreude der Ringstraßenzeit vorweg und zählt zweifellos zu den Schlüsselbauten der Wiener Architekturgeschichte. Doch nun droht ein Umbau.

Kreuzung Neubaugürtel–Mariahilferstraße mit Westbahnhof und Stadtbahnstation, um 1905, Foto: unbekannt, Wien Museum, Inv.-Nr. 57103
Vom „Boulevard“ zum Europaplatz
Zur Geschichte eines Gürtelabschnitts
Der Gürtel war nie ein klassischer Boulevard – selbst vor 120 Jahren nicht, als er noch als „Luftreservoir“ dienen sollte und nicht als bloße Verkehrsschneise. Nur der Abschnitt am Neubaugürtel beim Westbahnhof wurde repräsentativ ausgestaltet und erinnert heute als Europaplatz an die Internationalisierung Wiens nach dem Zweiten Weltkrieg.

Blick zur Monorail und zum Rosengarten, 1974, Votava / brandstaetter images / picturedesk.com
50 Jahre WIG 74
Von der Verschönerung einer „Gstättn“
Fanfaren ertönen, ein Blumenballettensemble zeigt ihr Können, Nationalratspräsident Anton Benya hält – in Vertretung des im Sterben liegenden Bundespräsidenten Franz Jonas – vor 2.600 geladenen Gästen eine Rede. Es ist der 18. April 1974, und die zweite und letzte Wiener Internationale Gartenschau (WIG) wird eröffnet.

Blick auf den Karlsplatz von der Lothringerstraße, um 1905, Foto: Martin Gerlach jun., Wien Museum, Inv.-Nr. 242.796
Der Karlsplatz um 1900
Rückblick auf eine urbane Gegend
Von der Terrasse des umgebauten Wien Museums eröffnet sich ein neuer und kostenloser Blick auf die Stadt. Für viele wird von hier aus die „unklare Gegend“ namens Karlsplatz erstmals visuell halbwegs erfahrbar. Ein Anlaß, historisch nachzuzeichnen, wie diese Raumfigur einst Gestalt anzunehmen begann.

„Wiener Weltausstellung. Auf dem Dach der Rotunde“, Illustration aus „Über Land und Meer“, S. 88, Wien Museum
Weltausstellung 1873 – Wien als Stadt der internationalen Begegnung
Metropole im Rampenlicht
Vor 150 Jahren fand im Wiener Prater die dritte Weltausstellung statt – eine Schau der Superlative, mit der sich Wien auf eine Ebene mit Paris und London stellen wollte. Nicht nur das riesige Ausstellungsgelände mit der Rotunde, auch die Infrastrukturprojekte in der Stadt zeugten von einem gewaltigen Modernisierungsschub. Anlässlich des Jubiläums blicken wir in einer losen Serie von Beiträgen auf zentrale Wiener Themen um das Jahr 1873.

Der Volksgarten auf einer Ansichtskarte (Ausschnitt), um 1910, Wien Museum
200 Jahre Wiener Volksgarten
Geometrisches Grün für alle
Wer den eigenen Geburtstag feiert, kennt das genaue Datum. Im Falle des Wiener Volksgartens ist das auf den ersten Blick nicht ganz einfach. Denn obwohl er der erste im Großraum Wien war, der eigens für das Volk errichtet wurde, hat die Eröffnung im Jahr 1823 weder in den damaligen Zeitungen und Zeitschriften Widerhall gefunden noch in der Geschichtsschreibung deutliche Spuren hinterlassen.