Beiträge zum Thema Rotes Wien
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Karikatur in Kikeriki, 21.11.1920, Wienbibliothek im Rathaus
Trennung Wiens von Niederösterreich 1920
Der Scheidungsprozess als Kulturkampf
Vor hundert Jahren wurde Wien ein eigenes Bundesland. Eine Ausstellung der Wienbibliothek im Rathaus sowie ein Begleitband widmen sich der Loslösung von Niederösterreich. Der Prozess war von zähen Verhandlungen und einem erbitterten Kulturkampf zwischen dem „Wasserkopf Wien“ und dem christlichsozialen Rest-Österreich begleitet.

Franz Čižek mit Kindern der Jugendkunstklasse, Fotografie von Rudolf Johann Bohl, 1934, Wien Museum
Die Jugendkunstklasse des Franz Čižek
Freude am schöpferischen Gestalten
Selbständiges Erarbeiten des Lernstoffes erfordert nicht nur Geduld, sondern auch Kreativität und Experimentierfreudigkeit. Vor etwa hundert Jahren waren individuelles, aber auch gemeinschaftliches kreatives Arbeiten und schöpferisches Gestalten zentrale Anliegen des Wiener Kunstpädagogen Franz Čižek (1865-1946).

„100.000 neue Gemeindewohnungen“ (Detail) von Otto Rudolf Schatz, Foto: Magdalena Hiller
Das Raufschaumuseum
Flanieren, Hinaufschauen und Teilen
Während die Museen Corona-bedingt schließen mußten, haben Magdalena Hiller und Roland Gabriel kurzerhand ihr eigenes Museum gegründet: Das Raufschaumuseum. Dort sammeln sie Fotos künstlerischer Fassadengestaltungen von 1919 bis 1989, vor allem, aber nicht nur aus Wien. Geöffnet hat es jederzeit, denn das MdH, wie sie ihr Museum des Hinaufschauens verkürzt nennen, existiert rein virtuell.

Fritz Sauer, 5., Kinderfreibad Margaretengürtel, nach 1926, Repro Peter Kainz, Wien Museum
Der Wiener Gürtel als Erholungsraum
Naherholung noch näher
Mit dem Projekt „Gürtelfrische WEST“ schaffen die dichtbebauten Bezirke Rudolfsheim-Fünfhaus und Neubau gemeinsam eine temporäre Erholungsfläche beim Westbahnhof. Und greift damit auf eine Wiener Tradition zurück, die besonders im „Roten Wien“ forciert wurde.

Anstecknadel zum 1. Mai 2020, Foto: Tom Koch
Der 1. Mai in Krisenzeiten
Höhere Gewalt am Tag der Arbeit
Die diesjährige, dem Coronavirus geschuldete Absage des traditionellen sozialdemokratischen Mai-Aufmarsches stellt eine Premiere in dessen 130-jähriger Geschichte dar – zumindest in Friedenszeiten. Der Atomreaktorunfall in Tschernobyl wirkte sich 1986 jedenfalls nicht aus, 1981 fand die Feier unter Schock statt – Stadtrat Heinz Nittel war unmittelbar zuvor ermordet worden.

Josef Derbolav: Siedlerarbeit, 1921, Sammlung Wien Museum
Die Siedlerinnen vom Rosenhügel
Ziegelschupfen und Emanzipation
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs besetzten tausende „wilde“ Siedler- und Siedlerinnen Land am Stadtrand von Wien. 100 Jahre danach: Eine Hommage an die „Ziegelschupferinnen“ vom Rosenhügel anlässlich des internationalen Frauentages.

Franz Pfemfert: Porträt Margarete Schütte-Lihotzky, 1935; Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstsammlung und Archiv, Nachlass Margarete Schütte-Lihotzky/Luzie Lahtinen-Stransky, Inv. Nr. F/136
20. Todestag Margarete Schütte-Lihotzky
„Es gab genug für mich zu tun“
Mit einem „Abend für Margarete Schütte-Lihotzky“ erinnert das Wien Museum an Österreichs berühmteste Architektin, zwanzig Jahre nach ihrem Tod im Alter von 102 Jahren. Wie war ihr Verhältnis zum Roten Wien, ihr Selbstverständnis als Frau und Architektin? Ein Gespräch mit den Schütte-Lihotzky-Expertinnen Bernadette Reinhold und Christine Zwingl.

Modell der Spülküche, nach dem Entwurf von Schütte-Lihotzky (1923), Ausführung: Nikolaus Fuchs (2019), zu sehen in der Ausstellung „Das Rote Wien. Ideen, Debatten, Praxis“, Foto: Klaus Pichler
Margarete Schütte-Lihotzkys Spülküche
Vision in Beton
Margarete Schütte-Lihotzky entwarf als junge Architektin eine Spülküche für ein Siedlerhaus - einige Jahre vor ihrer berühmten „Frankfurter Küche“. Die Rekonstruktion des Entwurfs für die Ausstellung „Das Rote Wien. 1919-1934“ warf nicht nur knifflige Fragen auf, sondern öffnete neue Perspektiven auf das Werk der Pionierin.

Das Rote Wien in Zahlen, © Stadt Wien, Wirtschaft, Arbeit und Statistik (MA 23), Grafik: Kunstuniversität Linz
Bettgeher in Wien
Schlafen im Schichtbetrieb
Um 1900 waren ca. 170.000 Personen in Wien Bettgeher oder Untermieter – rund ein Zehntel der Bevölkerung. Mit dem Wohnbauprogramm des Roten Wien wurde dieser soziale Missstand abgeschafft. Ein Rückblick inklusive Besuch im Tröpferlbad.

Broschüren zu Wohnhausanlagen der Gemeinde Wien, 1920-1930er Jahre. WBR, DS, B-72536/1-47, Foto: Gerhard Bauer
Publikationen des Roten Wien
Tu Gutes und rede darüber
Das Rote Wien begleitete seine Bautätigkeit im Bereich Wohnen, Soziales und Infrastruktur mit einem publizistischen Trommelfeuer. Erstmals steht dieser Aspekt im Zentrum einer Ausstellung, die ab sofort in der Wienbibliothek im Rathaus zu sehen ist. Ein Gespräch mit einem der Kuratoren, dem Architekturhistoriker Harald R. Stühlinger.