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Hochhaus Herrengasse, Ansichtskarte, um 1935, Wien Museum, Inv.-Nr. 315712
Wiener Zeitfenster – Erinnerungen an das Hochhaus Herrengasse
„Liebe, Leid und Lust!“
Der Schriftsteller und Filmemacher Peter Stephan Jungk hat zweimal längere Zeit in Wien gelebt und ist hier regelmäßig zu Besuch. In einer losen Serie von Beiträgen erinnert er sich an biografisch-historische Wiener Zeitfenster. Dieses Mal geht´s um das Hochhaus Herrengasse und seine illustren Bewohner und Bewohnerinnen.

Der Stempel des Arbeitskommandos A 1833 b Gw. Quelle: WStLA
Zwangsarbeit für die Stadt
Die Geschichte des Lagers K 16
Während des Zweiten Weltkriegs setzte auch die Wiener Gemeindeverwaltung Zwangsarbeiter:innen ein – überwiegend im Bauwesen, in der Landwirtschaft und ab 1944 bei den Sofortmaßnahmen nach Luftangriffen. Eines der Lager, in denen sie untergebracht waren, befand sich am Kernstockplatz (heute Familienplatz). Eine Rekonstruktion.

Eingang in den Augarten (Obere Augartenstraße). Foto: Christian Hlavac
250 Jahre Öffnung des Augartens
Des Kaisers PR-Coup
Am 1. Mai 1775 – also vor 250 Jahren – ließ Kaiser Joseph II. den Augarten offiziell für die Allgemeinheit öffnen. Dass das Grünareal zuvor nur Angehörigen des Kaiserhauses und des höchsten Adels zugänglich gewesen sei, entpuppt sich bei näherer Betrachtung allerdings als Legende.

Grabung in der Hasenleitengasse, Foto: Reiner Riedler
Römischer Sensationsfund in der Hasenleitengasse
„Ein unglaublicher Schatz an Informationen“
Vindobona als römischer Stützpunkt am Donaulimes ist ab dem späten 1. Jahrhundert nachweisbar. Wie umkämpft die Region tatsächlich war und warum die Lagerstruktur im Bereich des heutigen Wien damals ausgebaut wurde, könnte ein spektakulärer archäologischer Fund in Simmering neu beleuchten. Es handelt sich dabei um ein römisches Massengrab, dessen Größe für Mitteleuropa einzigartig ist – und das auch stadthistorisch von enormer Bedeutung sein dürfte.

Blumengärten Hirschstetten auf dem Gelände des ehemaligen Reservegartens. Foto: Christian Hlavac
Der Reservegarten der Stadt Wien
Städtische Pflanzerei
Jede größere Stadt besitzt einen Reservegarten für Parks und andere Grünflächen, um den Pflanzenbedarf unabhängig von privaten Gärtnereien und Moden abdecken zu können. In Wien begann die Geschichte des Reservegartens vor 165 Jahren mit einer „Pflanzschule“ am heutigen Kolonitzplatz im 3. Bezirk.

Das Elektrizitätswerk Simmering mit gemauerten Ringöfen der Wiener Firma Gussenbauer & Sohn, eine der renommiertesten Firmen im Schornsteinbau. Quelle: Das neue Wien. Städtewerk. Band 3. Wien, 1927, S. 335
Schornsteine in Wien – Teil 1
Ausgeraucht
Meist funktionslos geworden, sind im Wiener Stadtgebiet heute noch etliche Schornsteine erhalten: Hoch aufragende, aber oft auch versteckte Zeugen der Industrialisierung und der Großstadtwerdung Wiens. Ein erster Rundgang vom Parlament bis zur Peripherie.

Reinhold Völkel: Bohrtürme für Erdölförderung, Öl auf Leinwand (Ausschnitt), um 1910, Technisches Museum Wien
Erdöl für Österreich-Ungarn
Ölrausch und Rohstofffluch
Lithium, Kobalt, Titan und Seltene Erden: Die Bodenschätze im verarmten Osten der Ukraine stehen im Zentrum des russischen Angriffskrieges – und wecken auch die Begehrlichkeiten der USA. Vor 150 Jahren waren es die Erdölfelder in Galizien, im Westen der heutigen Ukraine, die Österreich-Ungarn zum drittgrößten Erdölproduzenten weltweit machten – und dennoch eine verarmte Bevölkerung zurückließen.

Lothar Rübelt: Finalspiel der deutschen Fußballmeisterschaft am 4. Juli 1942. Die Mannschaft der Vienna verlor 0:2 gegen den FC Schalke 04. ÖNB-Bildarchiv / picturedesk.com
Die Vienna in der NS-Zeit
Blau-Gelb-Braun
Die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit lief auch in Wiener Fußballvereinen schleppend. Zu Rapid wurde 2011 eine Aufarbeitung der Jahre 1938-1945 publiziert, zur Austria folgte 2018 eine umfassende Studie. Nun hat der Historiker Alexander Juraske sein Buch „Blau-Gelb unter dem Hakenkreuz. Der First Vienna Football-Club 1894 im Nationalsozialismus“ vorgelegt. Ein Interview.

Panorama von Wien gegen Süden von der Peterskirche aus, rechts der Mitte der Turm der Michaelerkirche, Lithographie nach Jakob von Alt, um 1830, Wien Museum, Inv.-Nr. 239978/1
Der Turm der Michaelerkirche – eine Baugeschichte
„… durch die Erdtpidem zum taill eingeworffen…“
Inmitten der Wiener City erhebt sich der Kirchturm von St. Michael, der die Skyline der Stadt seit Jahrhunderten prägt. Seine Geschichte reicht bis ins Mittelalter zurück, als er unter anderem zur Feuerwache genutzt wurde. Große Herausforderungen gibt es für das hoch aufragende architektonisch-konstruktive Meisterwerk bis heute.

August Mandlik: Kärntner Ring 1 – Sirk-Ecke, Aquarell, 1920, Wien Museum, Inv.-Nr. 138535
August Sirks Geschäft „Zum Touristen“
Shopping an Wiens berühmtester Ecke
Um 1900 war die „Sirk-Ecke“ an der Kreuzung Kärntner Ring/Kärntner Straße einer der beliebtesten Treffpunkte der bürgerlichen und adeligen Gesellschaft Wiens. Während das schillernde Treiben um diese Ecke Eingang in die Literatur und Malerei fand, ist das namensgebende Geschäft – um 1900 einer der größten Sportartikelanbieter der Monarchie – heute kaum mehr bekannt. Eine Spurensuche.