Beiträge zum Thema Wienbibliothek
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Plakatwand in Wien, 1949, Hermann Grögl / ÖNB-Bildarchiv / picturedesk.com
Plakate als Zeitzeugen
Werbung für die Ewigkeit
Seit knapp zwei Jahrzehnten beschäftigt sich Julia König mit Plakaten, insbesondere jenen aus der Sammlung der Wienbibliothek im Rathaus. Ab Jänner leitet sie das Deutsche Plakatmuseum im Museum Folkwang in Essen. Ein Gespräch über das Faszinierende an ihrem Forschungsgegenstand.

Julius und Olga Tandler, 1900er Jahre
Julius Tandlers Nachlass kehrt nach Wien zurück
Porträt des Politikers – ohne Hut
Julius Tandler war Mediziner, Anatom und ein bedeutender Sozialpolitiker in der Ersten Republik und im Roten Wien. Nun kommt sein Nachlass aus den USA zurück nach Wien – als Schenkung von Tandlers Enkel Bill. Was erzählen uns die Objekte über Leben und Wirken des Sozialdemokraten?

Wetterprognosen und Planetenbahnen, aus: Allgemeiner Schreib-, Haus- und Wirthschafts-Kalender für das Jahr nach der Geburt Jesu Christi 1811 […], Wien, Rehmsche Buchhandlung (1810) © Wienbibliothek im Rathaus
Frühe Wetterprognosen in Wien
Hirschgeweihe am Stephansdom
Beim Versuch, das Wetter vorherzusagen und sich vor Unwettern zu schützen, lagen astrologische und religiös-magische Erklärungsmuster lange im Widerstreit mit naturwissenschaftlichen Ansätzen. Die Wiener Aufklärungsskepsis manifestierte sich auch am Stephansdom.

Fächer und Modeaccessoires aus der Sammlung von Siegfried Fuchs, 19. Jahrhundert, Foto: TimTom, Wien Museum
Restitutionsforschung im Wien Museum und der Wienbibliothek
Verdichtete Indizienketten
Von den schamlosen „Arisierungen“ in der Zeit des Nationalsozialismus profitierten auch die Sammlungen der Stadt Wien. Seit 25 Jahren betreiben die Wienbibliothek im Rathaus und das Wien Museum systematisch Restitutionsforschung. Christian Mertens, Gerhard Milchram und Michael Wladika sind dafür zuständig. Im Interview erzählen sie, welche zutiefst persönlichen Objekte in Restitutionsfällen auftauchen und warum sie in ihrem Arbeitsalltag oft kreativ werden müssen.

Maschinengewehrstellung und Absperrungen an der Zweierlinie beim Wiener Volkstheater am 1. Mai 1933, Wienbibliothek im Rathaus, TA, TF-999257
Österreich in den Jahren 1933–1934
Die Zerstörung der Demokratie
Im März 1933 wurde von der Regierung Dollfuß das Österreichische Parlament ausgeschaltet. Bis zum Februar 1934 erfolgte Schritt für Schritt die Demontage der demokratischen Institutionen, die Verweigerung von Grund- und Freiheitsrechten, der Abbau des Sozialstaates und die Aushebelung des Roten Wien. Ein Rückblick anlässlich der Ausstellung „Die Zerstörung der Demokratie“ in der Wienbibliothek im Rathaus.

Schoeller Wolle Spinnerin (Ausschnitt), 1970, Jost Wildbolz, Jürg Fausch (Foto), 170 × 118 cm, P-102551
100 Jahre Plakatsammlung der Wienbibliothek im Rathaus
„Die verstrichene Zeit schafft den nötigen Abstand“
Mit einer prächtigen Publikation feiert die Wienbibliothek im Rathaus das 100-Jahr-Jubiläum seiner Plakatsammlung. Deren Leiterin Julia König gibt im Interview Einblicke in die frühere und die heutige Sammelpraxis und erzählt von verschwundenen Produktgruppen, gestalterischen Zeitphänomenen und der Herausforderung, billiges Papier zu archivieren.

Schriftsteller Bodo Hell, Foto: Elodie Grethen
40 Jahre Stadtschrift – 80 Jahre Bodo Hell
Im Stockbus durch die Mondscheinkurve
Der Schriftsteller-Fotograf-Stadtseismograf Bodo Hell hat vor 40 Jahren ein bahnbrechendes Wien-Buch publiziert: Stadtschrift kombiniert Fotografien von Geschäftsbeschriftungen mit dem Text Linie 13 A, einer rasanten Autobusfahrt durch Wien. Gemeinsam mit Hell haben wir die Arbeitsmaterialien zu diesem Buch in der Wienbibliothek im Rathaus besichtigt: Eine 13 A-Jubiläumsfahrt mit Erinnerungen an die Schauspiel-Qualität von Doppeldeckern, Freiräume im Obergeschoß, verschwundene Geschäfte und politische Botschaften an den Hauswänden.

Erhard Buschbeck und Lotte Tobisch, vermutlich in Bad Gastein, 1950er-Jahre, Wienbibliothek im Rathaus
Lotte Tobisch und Erhard Buschbeck
Zwölf Jahre Glück
Erhard Buschbeck (1889–1960) war unbestritten der zentrale Bezugsmensch von Lotte Tobisch, dessen Platz in ihren fast 60 weiteren Lebensjahren nach seinem Tod niemand einnehmen konnte. Anlässlich der Lotte Tobisch-Ausstellung in der Wienbibliothek im Rathaus: Porträt ihrer Beziehung zu dem umtriebigen Schriftsteller, Kulturpublizisten und ‚guten Geist‘ des Burgtheaters.

In der Restaurierwerkstatt der Wienbibliothek im Rathaus füllen sich die Trockengestelle mit Tarnschriften. Foto: Constance Litschauer, Stadtarchäologie Wien
Illegale Druckschriften aus dem Jahr 1934
Ein Cold Case im Wiener Untergrund
Einen noch nie dagewesenen Fund illegal hergestellter Druckschriften aus dem Jahr 1934 konnte zuletzt die Stadtarchäologie Wien erforschen. Dass sich dieses bemerkenswerte Zeugnis der Zeitgeschichte Österreichs auch zu einem vielseitigen „Cold Case“ im Keller eines Bürgerhauses in der Wiener Innenstadt entwickeln würde, war eine weitere Überraschung.

Karikatur in Kikeriki, 21.11.1920, Wienbibliothek im Rathaus
Trennung Wiens von Niederösterreich 1920
Der Scheidungsprozess als Kulturkampf
Vor hundert Jahren wurde Wien ein eigenes Bundesland. Eine Ausstellung der Wienbibliothek im Rathaus sowie ein Begleitband widmen sich der Loslösung von Niederösterreich. Der Prozess war von zähen Verhandlungen und einem erbitterten Kulturkampf zwischen dem „Wasserkopf Wien“ und dem christlichsozialen Rest-Österreich begleitet.