Beiträge zum Thema Biografie
Hauptinhalt

Rudolf Steiner, 1905, Foto: Otto Rietmann, Wikimedia Commons
Rudolf Steiners Wiener Jahre
„Alles verknotet sich“
In der Hochphase seiner Popularität füllte er mit Vorträgen ganze Konzertsäle. Doch es war ein langer und wendungsreicher Weg, bis Rudolf Steiner Anfang des 20. Jahrhunderts seine umstrittene Anthroposophie gründete. Wesentlichen Einfluss darauf hatten die Wiener Jahre von 1879 bis 1890. Eine Spurensuche zum 100. Todestag.

Moritz Michael Daffinger: Die Nubierin des Fürsten Pückler-Muskau, Aquarell, undatiert, in: Gilhofer & Ranschburg (Hg.), Aquarelle, Ölgemälde und farbige Kupferstiche aus dem Besitze eines österreichischen Erzherzogs und aus der Sammlung Dr. August Heymann, Wien, 1933.
Die Geschichte der Afrikanerin Machbuba
Versklavt, verschleppt – befreit?
1840 erscheint ein preußischer Fürst in Begleitung eines Mädchens aus Nordost-Afrika auf Wiener Bällen und in Salons und sorgt für reichlich Aufsehen. Dabei handelt es sich nur um eine späte Episode aus dem bewegten, kurzen Leben der Machbuba (ca. 1825–1840). Im Interview erzählt Ethnologin Kerstin Volker-Saad, was die Forschung über Machbubas Herkunft, ihre Versklavung und über ihre Zeit in Europa herausfinden konnte.

Louise Kolm-Fleck, Filmarchiv Austria / Nachlass Louise und Jakob Fleck
Zum 150. Geburtstag von Louise Kolm-Fleck
Pionierin hinter der Kamera
Louise Fleck gilt als erste österreichische Regisseurin und Filmproduzentin und ihr Leben ist aufs Engste mit der österreichischen Filmgeschichte zwischen 1908 und 1945 verknüpft: Von der Aufbruchsstimmung rund um die Entwicklung des Stummfilms über die goldenen 20er Jahre und den Wechsel zum Tonfilm bis zur Vertreibung durch die Nationalsozialisten und das In-Vergessenheit-Geraten nach dem Zweiten Weltkrieg.

Thomas Bernhard in einem Wiener Kaffeehaus, 1971, Foto: Otto Breicha / brandstaetter images / picturedesk.com
Thomas Bernhards Wien
Ein „Guckerl“ in die Welt
Ob „Heldenplatz“ oder Wertheimsteinpark, Dinieren im Sacher oder billig Essen in der WÖK: Wien spielt in der Biografie und im Werk Thomas Bernhards eine zentrale Rolle. Erstmals widmet sich ein Buch diesem Thema: Der historisch-biografische Stadtführer „Thomas Bernhards Wien“ von Martin Huber und Wolfgang Straub bietet nicht nur Bernhard-Fans viel Neues.

Ausschnitt des Gemäldes "Marie-Antoinette im Musselinkleid" von Élisabeth Vigée-Lebrun, Öl auf Leinwand, 1783. Hessische Hausstiftung, Quelle: Wikimedia Commons
Michaela Lindinger über Marie Antoinette
Eine Zahnspange für die Königin
In ihrer neuen Biografie über Marie Antoinette beschreibt Michaela Lindinger, Kuratorin im Wien Museum, die ikonische Habsburgerin aus überraschenden Blickwinkeln. Im Interview erklärt sie, welche Unterschiede es zwischen den Höfen in Wien und Versailles gab, warum Marie Antoinette in französischen Adelskreisen aneckte und wer den schlechten Ruf der „Ausländerin“ befeuerte.

Erhard Buschbeck und Lotte Tobisch, vermutlich in Bad Gastein, 1950er-Jahre, Wienbibliothek im Rathaus
Lotte Tobisch und Erhard Buschbeck
Zwölf Jahre Glück
Erhard Buschbeck (1889–1960) war unbestritten der zentrale Bezugsmensch von Lotte Tobisch, dessen Platz in ihren fast 60 weiteren Lebensjahren nach seinem Tod niemand einnehmen konnte. Anlässlich der Lotte Tobisch-Ausstellung in der Wienbibliothek im Rathaus: Porträt ihrer Beziehung zu dem umtriebigen Schriftsteller, Kulturpublizisten und ‚guten Geist‘ des Burgtheaters.

Porträts von Vera Ferra-Mikura, um 1950, Archiv Mikura, Repro: Victoria Nazarova
Über Vera Ferra-Mikura und ihren Nachkriegsroman „Die Sackgasse“
Die Möglichkeit des Gelingens
Als Kinderbuchautorin begeistert Vera Ferra-Mikura (1923 – 1997) nicht nur mit den „drei Stanisläusen“ bis heute eine breite Leserschaft. Dass sie nach 1945 mit Literatur für Erwachsene begann, ist allerdings kaum bekannt. Anlässlich ihres 100. Geburtstages am 14. Februar wurde kürzlich ihr Erstlingsroman „Die Sackgasse“ aus dem Jahr 1947 wieder aufgelegt: Porträt einer hoffnungsvollen jungen Autorin in einer zerstörten Stadt.

Carl Michael Ziehrer, um 1870, Foto: Hermann Joop, Wien Museum
Zum 100. Todestag von Carl Michael Ziehrer
Der „wienerischste“ Kapellmeister
Er war der vierte und letzte k. k. Hofballmusikdirektor und stand zeit seines Lebens unter dem Konkurrenzdruck der Strauss-Dynastie. Franz Lehár pries ihn als ein „Wahrzeichen“ von Wien, seine letzten Lebensjahre verbrachte Carl Michael Ziehrer in bitterer Armut.

Abbildung aus Spencer Wells „Diseases of the Ovaries“, London, 1872. Bei der Vorbereitung zur Operation ist links der Chirurg Spencer Wells abgebildet, bei der rechten Person könnte es sich um Ferdinand Adalbert Junker von Langegg handeln, der sein Narkosegerät für den Einsatz vorbereitet. Quelle: Google Books
Der Wiener Arzt Ferdinand Adalbert Junker von Langegg
The Junker from Vienna
Er erfand einen innovativen Narkoseapparat, arbeitete lange Jahre in London und ging vor 150 Jahren als einer der ersten Österreicher nach Japan, über dessen Geschichte er später erstaunliche Bücher publizierte: Ferdinand Adalbert Junker von Langegg hatte eine wechselvolle internationale Karriere, die nicht nur medizinhistorisch unterbeleuchtet ist.

Ilse Helbich, Foto: Nurith Wagner-Strauss
Zum 99. Geburtstag der Schriftstellerin Ilse Helbich
„Ich kann für nichts garantieren“
Mit 80 Jahren veröffentlichte Ilse Helbich ihr erstes Buch, zum 100. Geburtstag in einem Jahr soll ihr letztes erscheinen – falls ihr nicht doch noch etwas Neues einfällt. Wir haben die Schriftstellerin knapp vor ihrem 99. Geburtstag in ihrem Haus in Schönberg am Kamp besucht. Im Interview erzählt sie von inspirierenden Geschäften „in der Stadt“, eruptiven Veränderungen in ihrer Biografie und den unterschiedlichen Klangwelten von Wien.