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Wolfgang Sonne, 13.4.2023

Camillo Sitte und der Städtebau heute

Die lange Gegenwart der gebauten Stadt

In seinem bahnbrechenden Werk Der Städte-Bau nach seinen künstlerischen Grundsätzen analysierte Camillo Sitte 1889 die „schöne Wirkung“ historischer Vorbilder und forderte eine Stadtplanung, die sich an nicht nur an technischen und ökonomischen, sondern auch an menschlichen Anforderungen orientiert. Wie aktuell ist sein Ansatz heute, im Zeitalter der smart cities? Ein Beitrag zum 180. Geburtstag des Wiener Architekten und Kulturtheoretikers, aus dem neuen Buch „Camillo Sitte: Stadt!“.

Wer etwas verstehen will, muss das analysieren, was da ist. Eigene Wünsche zu postulieren oder eigene Fantasien zu proklamieren reicht nicht aus, um in der Welt voranzukommen. Doch Letzteres prägt die Debatten um den Städtebau heute in nicht unerheblicher Weise. Alles ist auf Zukunft ausgerichtet und vieles soll permanent neu erfunden werden – und dies bei einem Gegenstand wie dem Städtebau, der geradezu das Gegenteil von schneller Wunschbefriedigung und unmittelbarer Visionsrealisierung ist, sondern eine sehr langfristige, personen- und generationenübergreifende Sache.

Analysieren, was da ist, um zu verstehen, wie Städtebau funktioniert, war der Zugang des Architekten Camillo Sitte zu den Fragen des Städtebaus. Das Vorhandene im Städtebau sind existierende Städte, die notwendigerweise auch zugleich historische Städte sind. „Historisch“ ist dabei eine sehr missverständliche Bezeichnung, die auch Sitte schnell zum Verhängnis werden sollte. Denn „historisch“ meint zwar in diesem Zusammenhang, dass die Städte in der Vergangenheit entstanden sind, nicht aber, dass sie vergangen sind und somit gleichsam erledigt seien. Als in der Vergangenheit entstandene sind sie existent und somit analysierbar: Dies war der gleichsam naturwissenschaftliche Zugang von Camillo Sitte zum Städtebau – und keine romantische Geschichtswiederbelebung eines „Troubadour, der mit seinen mittelalterlichen Liedern das Getöse der modernen Industrie übertönen wollte“, wie ihn Sigfried Giedion später denunzierte.

Sittes Interesse bei der Analyse der gebauten Städte lag auf der Wahrnehmung der Stadträume durch den Menschen. In seinem epochalen Werk Der Städte-Bau nach seinen künstlerischen Grundsätzen von 1889 analysierte er Stadträume mit einer „schönen Wirkung“, um die „Ursachen der schönen Wirkung“ zu erkennen und daraus dann „Regeln“ zu entwickeln, mit denen sich eine solche „schöne Wirkung“ auch in Gegenwart und Zukunft erzielen ließe. Und hier liegt bestimmt nach wie vor seine größte Aktualität. Denn Städte sind keine abstrakten Systeme oder Maschinen zur Erfüllung einzelner Zwecke, sondern sie sind primär einmal eine gebaute Wirklichkeit, die von Menschen wahrgenommen und erlebt wird: „Städte für Menschen“ heißt dafür die populäre Formulierung von Jan Gehl heute.

Die Prinzipien des Städtebaus aus dieser menschlichen Wahrnehmung heraus zu entwickeln, und nicht aus irgendwelchen anderen Anforderungen, hat auch heute noch enorme Sprengkraft. In der jüngeren Vergangenheit war es die Ablösung der „autogerechten Stadt“, bei der die städtebaulichen Prinzipien durch das Automobil und nicht durch den Menschen bestimmt wurden, durch eine Stadt, in der der Mensch als Fußgängerin/Fußgänger den Maßstab bildet – heute gerne als „15-Minuten-Stadt“ bezeichnet. Auch wenn diese Ablösung in der Theorie spätestens seit der Leipzig-Charta der europäischen Bauminister und Bauministerinnen 2007 vollzogen ist, so hinkt die Praxis doch nach wie vor hinterher: Autoschnellstraßen in Innenstädten werden kaum zurückgebaut, neue Stadtviertel weisen zumeist eher autogerechte als fußgängergerechte Erschließungssysteme auf, schöne, gefasste Stadträume für Stadtspaziergängerinnen und -spaziergänger sind in Neuplanungen eher selten.

Die Prinzipien des Städtebaus aus dieser menschlichen Wahrnehmung heraus zu entwickeln, und nicht aus irgendwelchen anderen Anforderungen, hat auch heute noch enorme Sprengkraft. In der jüngeren Vergangenheit war es die Ablösung der „autogerechten Stadt“, bei der die städtebaulichen Prinzipien durch das Automobil und nicht durch den Menschen bestimmt wurden, durch eine Stadt, in der der Mensch als Fußgängerin/Fußgänger den Maßstab bildet – heute gerne als „15-Minuten-Stadt“ bezeichnet. Auch wenn diese Ablösung in der Theorie spätestens seit der Leipzig-Charta der europäischen Bauminister und Bauministerinnen 2007 vollzogen ist, so hinkt die Praxis doch nach wie vor hinterher: Autoschnellstraßen in Innenstädten werden kaum zurückgebaut, neue Stadtviertel weisen zumeist eher autogerechte als fußgängergerechte Erschließungssysteme auf, schöne, gefasste Stadträume für Stadtspaziergängerinnen und -spaziergänger sind in Neuplanungen eher selten.

Mittlerweile sind einige neue Leitbilder am Markt, die wiederum einen meist funktionalen oder technischen Teilaspekt der Stadt hervorheben und dabei die Wirkung und Qualität der gebauten Stadträume vernachlässigen oder ignorieren. Die „smart city“ verspricht, mit digitaler Technologie die Stadt in neue Dimensionen zu katapultieren, und hat nicht selten zur Folge, dass über die Gestalt der realen dreidimensionalen Stadträume nicht mehr nachgedacht und diskutiert wird. Hier braucht es Sittes Ansatz unbedingt als Korrektiv – denn trotz massiv fortschreitender IT-­Nutzung werden wir Körperwesen mit Sozialbedürfnissen in realen Räumen bleiben. Die „Schwammstadt“ wiederum verabsolutiert den bestimmt wichtigen, aber im Rahmen der Stadtfunktionen sicherlich nicht einzigen Aspekt der Versickerungsmöglichkeit von Regenwasser – doch lassen sich daraus irgendwelche Regeln für die Gestaltung von Stadträumen gewinnen?

Großstadtgrün aus Sittes Sicht

Gerade zu den heute dringlichsten Fragestellungen des Städtebaus, wie der Nachhaltigkeit, der Ressourceneffizienz, der CO² -Reduktion und der Klimaanpassung, hat Camillo Sitte überraschenderweise in seinem Aufsatz Großstadtgrün von 1900 einige sinnvolle Anregungen parat – und dies, obwohl er natürlich keineswegs unsere Probleme kennen und unser heutiges Umwelt- und Klimaverständnis haben konnte. Die zentrale Herausforderung lautet heute, wie wir die für Klimafragen notwendigen Grün- und Versickerungsräume in unseren (ja bereits bestehenden) Städten anordnen können, ohne in gescheiterte Leitbilder wie etwa die „gegliederte und aufgelockerte Stadt“ zurückzufallen, die zwar von wunderbaren Kaltluftschneisen und Versickerungsinseln durchzogen sein mag, zugleich aber so an Kompaktheit verliert, dass ein fußläufiges Alltagsleben wieder verunmöglicht wird und neue Verkehrsströme erzeugt werden. 

Plakativ könnte man sagen: Hierbei kommt es darauf an, nicht einzelne Baukörper ins Grüne zu setzen, sondern das Grün in den Stadtkörper zu bringen. Einer von Sittes nach wie vor überzeugenden Vorschlägen ist, das Grün mit einer hygienischen (und heute auch ökologischen) Wirkung vor allem in großzügige geschlossene Höfe der bestehenden oder neu zu errichtenden Blöcke mit Blockrandbebauung einzufügen: „Das sanitäre Grün gehört nicht mitten in den Staub und Lärm der Straßen, sondern in das geschützte Innere großer, ringsherum verbauter Baublöcke.“ Hier ergeben sich vom Verkehr geschützte Erholungsbereiche – und heute eben auch Kühlungsräume, wenn diese Höfe mit großen Bäumen bepflanzt sind, sowie Versickerungsflächen, wenn sie nicht durch Tiefgaragen versiegelt werden.

Den Wert großer Bäume diskutierte Sitte auch damals schon unter dem Gesichtspunkt des Kohlensäure- und Sauerstoffgehalts der Luft – allerdings in Bezug auf den atmenden Menschen und nicht auf die Zusammensetzung der Erdatmosphäre. Dabei stellte er insbesondere die Leistung großer, das heißt alter Bäume heraus, was für den Städtebau zwei Implikationen hat: Zum einen können große Bäume mit ihrem Grünvolumen auch ästhetisch viel wirksamer im Stadtraum sein, zum anderen heißt dies auch, dass es zunächst einmal um Erhaltung von Vorhandenem geht, denn große Bäume fallen bekanntlich nicht vom Himmel, sondern wachsen langsam und sollten folglich da, wo sie bereits stehen, nicht beseitigt werden, sondern in städtebauliche Neuplanungen einbezogen werden.

Dekoratives und sanitäres Grün

Für Sitte waren sie ein willkommener Anlass für die von ihm so geliebten Unregelmäßigkeiten, für uns heute können sie auch ein Anlass für ortstypischere Gestaltung sein. Vom „sanitären Grün“ unterschied er das „dekorative Grün“, das keine praktische hygienische Wirkung erzielt, sondern nur für das menschliche Auge da ist und eine »fantastische Wirkung« erzielen kann. Dies kann das „dekorative Grün“ als Baum oder Beet durchaus auch im staub- und lärmbelasteten Straßenbereich, beispielsweise als einzelner markanter Baum, wie Sitte es vorschlug, oder auch als Allee, was Sitte als schematisch verachtete. Mit Sittes Begriffen lassen sich auch einige heutige ökologische Grünmaßnahmen treffend beschreiben: Was ökologisch als Begrünung wirklich sinnvoll ist, gehört in die Kategorie des „sanitären Grün“; was ökologische Augenwischerei und „greenwashing“ ist, wie etwa technisch aufwändige Fassadenbegrünungen, gehört ganz eindeutig in die Kategorie des „dekorativen Grün“. Vielleicht hilft diese Unterscheidung auch der Europäischen Kommission, ihren „Green Deal“ im Städtebau nicht länger mit einem ökologisch unsinnigen Hochhausprojekt wie dem Bosco Verticale in Mailand zu bewerben, bei dem das Grün nur Dekor für eine zeitgeistige Vermarktung ist.

Den Blick auf die bestehenden Städte zu lenken, um das Phänomen Stadt und insbesondere seine baulichen Prinzipien besser zu verstehen, bleibt die größte Leistung Sittes und zugleich seine größte Herausforderung für heute. Die penetrant wiederholte Behauptung, dass unsere heutigen Probleme völlig neue seien und ebenso völlig neue Lösungen bräuchten, möglichst so radikal neu, dass auch die Stadt völlig neu gedacht werden müsse, übersieht die Möglichkeit, dass Stadt vielleicht gar nicht völlig neu gedacht werden kann. Zum einen schon einmal deswegen nicht, weil so viel Stadt da ist, dass deren Beseitigung die größte Ressourcenverschwendung und Umweltkatastrophe wäre. Zum anderen auch deshalb, weil Städte ihrer Natur nach keine kurzfristigen, einmalig erfundenen Entitäten sind, sondern langfristige Gebilde, die auch unsere aktuellen mutwilligen Neudefinitionen als Wimpernschlag überstehen. Vielleicht aber auch deshalb, weil es im Städtebau Prinzipien geben könnte, bei deren Nichtbeachtung und Überwindung die Stadt als guter Ort des menschlichen Zusammenlebens schlicht verloren ginge.

Ein solches Grundprinzip könnte sein, dass jede Stadt ein Wegenetz braucht, das so feinmaschig ist, dass es fußläufige Erschließung ermöglicht, und gleichzeitig so grobmaschig, dass es eine möglichst intensive Nutzung und Bebauung ermöglicht. Ein weiteres könnte sein, dass ein öffentliches Wegenetz sowohl Räume der Bewegung (Straßen) als auch Räume des Verweilens (Plätze) braucht, um gesellschaftlich vielfältig nutzbar zu sein. Ein nächstes Prinzip könnte sein, dass die Bebauung der aus dem Wegenetz resultierenden Blöcke möglichst günstig an dieses Wegenetz angebunden ist, was eine Bebauung am Blockrand beziehungsweise am Straßenrand impliziert. Damit ergibt sich als weiteres Prinzip das für Camillo Sitte so zentrale Prinzip der „Geschlossenheit der Plätze“, das man heute vielleicht etwas allgemeiner als Gefasstheit von Straßen- und Platzräumen beschreiben kann. Und so ginge es dann weiter, dass diese Fassung der Stadträume durch die Fassaden der Stadthäuser geleistet wird. Sollen diese öffentlichen Stadträume eine hohe Aufenthaltsqualität haben – und wer würde das nicht wollen –, so müssen eben diese Hausfassaden ansprechend und schön sein. All dies sind Phänomene, die sich an bestehenden Städten – alten wie neuen, europäischen wie internationalen – beobachten lassen und die nur durch diese Beobachtung bemerkt und verstanden werden können.

Dass der Wert solcher beobachtender Stadtanalyse auch wieder stärker erkannt wird, zeigen einige jüngere Städtebauhandbücher, die in der Nachfolge Camillo Sittes die gebaute Stadt durch die kritische Beobachtung des Vorhandenen verstehen möchten. Der Platzatlas (2015) von Sophie Wolfrum erstellt auf dieser Basis eine breite Typologie städtischer Plätze, der Atlas zum Städtebau (2018) von Vittorio Magnago Lampugnani leistet eine maßstabsübergreifende Analyse vom Quartier bis zum Detail, das Handbuch der Stadtbaukunst (2022) von Christoph Mäckler versieht typische Stadträume mit Anleitungen zur Entwurfsnutzung und macht damit historische Erfahrungen auch anwendbar. Mit diesen Publikationen wird ein vielfältiges Wissen zur Stadtgestaltung bereitgestellt, das brachliegt, wenn man die Relevanz der gebauten Stadt für das Weiterbauen an der Stadt leugnet. 

Trotz der weitverbreiteten und in der Leipzig-Charta konsensuell vertretenen Betonung der Bedeutung der historischen Städte für unseren heutigen Städtebau ist eine solche Leugnung nach wie vor gang und gäbe. Sie missversteht das historisch Entstandene als ein an seinen historischen Entstehungszeitraum Gebundenes, da sie der Überzeugung ist, dass Geschichte ein ständiger, notwendiger Wandlungsprozess, vielleicht sogar Fortschrittsprozess sei, weshalb neue Zeiten auch neue Formen notwendig erforderten. Bei dieser totalen Historisierung wird übersehen, dass vieles des historisch zu einem bestimmten Zeitpunkt Entstandenen weit über seinen Entstehungszeitraum hinaus gültig ist und funktioniert. Wie unsinnig wäre es, den in der Steinzeit erfundenen Löffel nun, da sich die Zeiten doch ein wenig geändert haben, nach neuen Prinzipien neu erfinden zu wollen.

Für den Städtebau, der zudem weitaus längere Produktions- und Haltbarkeitszeiten als ein Löffel erfordert, wird aber genau das immer wieder gefordert, als wäre er völlig von veränderten politischen, gesellschaftlichen oder ökonomischen Bedingungen abhängig. Die Vertreterinnen und Vertreter der Entwicklungsvorstellung übersehen zudem, dass viele der ehemals entstandenen Städte und Stadtquartiere ja nicht nur in vergangenen Zeiten existierten und funktionierten, sondern auch heute existieren und funktionieren – und oftmals sogar besser als aktuelle Neuplanungen. Überspitzt könnte man gar die These aufstellen, dass viele der monofunktionalen Siedlungsgebiete nur funktionieren, weil es die historischen multifunktionalen Stadtzentren gibt, dass die städtebauliche Gegenwart gleichsam auf Kosten der Vergangenheit lebt. In dieser Hinsicht sind Stadtquartiere, die vor Hunderten von Jahren entstanden sein mögen, zugleich auch gegenwärtig und Bestandteil der heute genutzten und funktionierenden Stadt. Was spräche dagegen, das in ihnen gespeicherte Wissen auch für weiteren Städtebau zu nutzen? Wieso sollte das rückwärtsgewandt sein? Dann wäre auch der heutige Entwurf eines Löffels mit einer gefassten Vertiefung wie vor 5.000 Jahren rückwärtsgewandt.

Tatsächlich bedarf es einer Weiterentwicklung des historischen Verständnisses im Städtebau. Ist einer ursprünglichen Weltsicht alles Vorhandene schlicht gegenwärtig, so hat die Erweiterung des historischen Verständnisses im 18. und 19. Jahrhundert dazu geführt, allen Erscheinungen eine historische Dimension durch einen vergangenen Entstehungszeitpunkt und eine vergangene Entstehungsgeschichte zu verleihen. Wird aber diese historische Dimension verabsolutiert, indem die Erscheinung ausschließlich an ihre Entstehungsgeschichte gebunden wird, geht eine wesentliche Dimension der Erscheinung verloren: die Präsenz des Objekts in der Gegenwart.

Eine Stadt mag im Mittelalter unter spezifischen Bedingungen für Handelsleute entstanden sein –wenn ihre Bauten, Straßen und Plätze aber heute noch vorhanden sind und sogar erfolgreich genutzt werden, ist sie auch ein Gegenstand der Gegenwart und nicht nur eine historische Erscheinung. Sie ist dann nicht nur „Denkmal“, das vergangene Ereignisse zu vermitteln vermag, sondern auch „Erbe“, das als historisches Objekt gegenwärtig und Teil des heutigen Lebens ist. Und wie könnten die Analyse des gegenwärtig Funktionierenden und dessen weitere Anwendung rückwärtsgewandt sein? Für den Städtebau das zu analysieren, was an gebauter Stadt da ist, ist die bleibende Herausforderung, die uns Camillo Sitte mit seinen Schriften nach wie vor mitgibt.

Dieser Text stammt aus dem Buch „Camillo Sitte: Stadt!“ (Hg. vom Camillo Sitte Bautechnikum – Christoph Monschein, Erwin Steiner und Angelika Zeininger), das kürzlich im Verlag Müry Salzmann erschienen ist. Die darin versammelten sieben Texte von Expertinnen und Ex­perten beziehen sich allesamt auf Thesen von Camillo Sitte, die relevant für den Städtebau von heute und morgen sind. 90 Seiten, Broschur mit Schutzumschlag, 24 Euro, ISBN 978-3-99014-238-7, www.muerysalzmann.at

Wolfgang Sonne ist Professor für Geschichte und Theorie der Architektur an der Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen der Technischen Universität Dortmund, wissenschaftlicher Leiter des Baukunstarchivs NRW sowie stellvertretender Direktor des Deutschen Instituts für Stadtbaukunst. Er studierte Kunstgeschichte und Klassische Archäologie an der LMU in München, der Sorbonne in Paris und der FU Berlin und promovierte an der ETH Zürich. Er lehrte unter anderem an der ETH Zürich und der University of Strathclyde in Glasgow. Er publizierte unter anderem Representing the State. Capital City Planning in the Early Twentieth Century (München, London, New York 2003); Die Medien der Architektur (Hg., Berlin, München 2011); Werte. Begründungen der Denkmalpflege in Geschichte und Gegenwart (Hg. mit Hans-Rudolf Meier, Ingrid Scheurmann, Berlin 2013); Urbanität und Dichte im Städtebau des 20. Jahrhunderts (Berlin 2014); Städtebau der Normalität. Der Wiederaufbau urbaner Stadtquartiere im Ruhrgebiet (Hg. mit Regina Wittmann, Berlin 2018).

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Kommentare

christian maryska

Schöner Beitrag über Landschaftsarchitektur, manche sagen auch Städtebau dazu. Allerdings, beim Teaser-Bild wird sich Sitte im Grab umdrehen. Für eine gated community wie den Margaretenhof - definitiv keine smart city - wäre er nicht zu haben gewesen, bei dem der öffentliche Freiraum privatisiert wurde.
Da hätte wohl ein tatsächlich von Sitte geplanter Stadtplatz wie etwa der von Privoz - heute ein Stadtteil von Ostrau - ins Bild gerückt werden können.