Website Suche (Nach dem Absenden werden Sie zur Suchergebnisseite weitergeleitet.)

Hauptinhalt

Susanne Breuss, 19.12.2023

Zur Geschichte der Zitrusfrüchte in Wien

Pomeranzenhäuser und Lemonimenscher

Jahrhunderte lang waren sie ein exotischer Luxus für eine schmale Oberschicht, heute sind sie selbstverständlicher Bestandteil der täglichen Ernährung: Orangen und Zitronen.

Am 18. Dezember 1887 brachte die „Pharmaceutische Post“ ein Feuilleton von Peter R. Stolzissi über Orangen und Zitronen. Vielleicht war es ein Zufall, dass der Erscheinungstermin in die Vorweihnachtszeit fiel, aber es fügte sich jedenfalls vortrefflich, gerade zur Haupterntesaison der südeuropäischen Zitrusfrüchte und der verstärkten Nachfrage nach frischen Orangen und Zitronen sowie daraus hergestellten Produkten wie Kanditen und Punschessenzen mit einer umfassenden Huldigung dieser ursprünglich aus Asien stammenden immergrünen Pflanzen aufzuwarten. Auch heute, wo frische Orangen und Zitronen dank überseeischer Importe das ganze Jahr über in jedem Supermarkt erhältlich sind, hat es noch nicht ganz seinen speziellen Zauber verloren, wenn Anfang Dezember, rechtzeitig zum Nikolo-Termin und zum Beginn der Adventzeit, das Angebot an Zitrusfrüchten förmlich zu explodieren scheint: Die leuchtend orangen und gelben Früchte vermögen nach wie vor das hiesige Wintergrau zu konterkarieren und in geschmacklicher, olfaktorischer und visueller Hinsicht für Stimmungsaufhellung zu sorgen. Und wer es gerne prosaischer hat, nutzt zumindest ihre Vitamine für den Kampf gegen Erkältungs- und Grippeviren.

Paradiesfrüchte

Noch immer verfallen viele mittel- und nordeuropäische Menschen besonders im Winter in die traditionsreiche, nicht nur von Johann Wolfgang von Goethe besungene Sehnsucht nach einem imaginierten paradiesischen Süden („Kennst du das Land? wo die Citronen blühn,/ Im dunkeln Laub die Gold-Orangen glühn“, Anfangsverse von „Mignon“, 1795/96). Ab dem 18. Jahrhundert knüpften sich diese Sehnsüchte vor allem an Italien, und sie wurden unter anderem durch Orangen und Zitronen verkörpert. Nicht nur in kulinarischer, sondern auch in symbolischer Hinsicht verfügen die Zitrusfrüchte also über eine reichhaltige Geschichte. Letztere wird in Peter R. Stolzissis Abhandlung zwar nur vage angedeutet, ist sein Text doch in erster Linie den botanisch und pharmazeutisch relevanten Aspekten der von ihm als „Freunde und Wohlthäter der Menschen“ bezeichneten Früchte gewidmet, doch wenn er zum Beispiel von der edlen Schönheit der Orangenbäume schwärmt, schwingen auch diese Bedeutungsebenen mit.  

Was sein Text ebenfalls belegt: Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatten sich Orangen und Zitronen auch hierzulande als frische Handelsware bereits stark „eingebürgert“, denn neben den pharmazeutischen Wirkungen und Verwendungsmöglichkeiten erwähnt er wie selbstverständlich und nebenbei auch die esskulturellen Potentiale und Praktiken, ohne diese detaillierter ausführen zu müssen. Tatsächlich war das „lange“ 19. Jahrhundert jene historische Phase, in der Orangen und Zitronen auch in Wien populär wurden. Davor hatte die Durchschnittsbevölkerung in der Praxis wenig bis gar nichts mit ihnen zu tun, obwohl sie seit dem Spätmittelalter als frische Importware erhältlich waren. Zuerst kamen nur die ursprünglich aus Indien stammenden und Pomeranzen genannten Bitterorangen nach Europa und damit auch nach Wien, erst später folgten die ursprünglich aus China stammenden Süßorangen. Der schon bekannte Begriff Pomeranze wurde dann bis ins 20. Jahrhundert hinein für beide Arten verwendet, parallel dazu aber auch der Begriff Orange – was eine eindeutige Identifizierung der jeweils gemeinten Orangenart in historischen Quellen schwer macht (heute wird der Begriff Pomeranze nur noch für die Bitterorange verwendet).

Und die goldfarbenen Früchte wuchsen auch in Wien. Klimabedingt allerdings nicht in der „freien Natur“, sondern in den Gewächshäusern der Adeligen, in den sogenannten „Orangerien“, die sich in der Renaissance zu einem festen Bestandteil des europäischen Architekturkanons entwickelt hatten – sie waren gleichsam die bauliche Manifestation des Kulturpflanzentransfers und der kulturellen Aneignung dieser ursprünglich hier nicht heimischen Pflanzen. So wurde in Schönbrunn – nachdem es dort bereits zuvor einen Orangeriegarten und ein Gewächshaus für die Überwinterung der Pflanzen gegeben hatte – um 1754 im Auftrag von Kaiser Franz I. Stephan und Maria Theresia die neben Versailles größte Orangerie Europas errichtet.

Orangerien oder Pomeranzenhäuser als Schutzbehausungen für empfindliche Exoten beherbergten neben den namengebenden Orangen beziehungsweise Pomeranzen sowie anderen Zitrusfrüchten fallweise auch andere frostempfindliche Gewächse aus den Mittelmeerländern wie Lorbeer, Myrthe, Granatapfel oder Olive. Üblich war es, die Bäumchen kugelrund zurechtzustutzen, wodurch der artifizielle Charakter dieser Art der Pflanzenhaltung noch betont wurde. Peter R. Stolzissi spricht geradezu abfällig von der „pedantischen Kugelform unserer Kübelbäume“, wenn er diese „verkümmerten“ Treibhausgewächse mit der betörenden Schönheit der frei wachsenden Orangen- und Zitronenbäume in den Anbauländern vergleicht. 

Überspringe den Bilder Slider
Springe zum Anfang des Bilder Slider

In der alten feudalen Gesellschaft stellten diese Pflanzen Statussymbole dar, denn es bedeutete einen enormen Aufwand, sie unter den lokalen Bedingungen am Leben zu erhalten. Entsprechend hoch war ihre Wertschätzung. Sie waren eine schön anzusehende und wohlriechende Dekoration für sommerliche Gartenanlagen und eigneten sich das ganze Jahr über als Schmuck für Festtafeln und Festsäle. Zudem wurden auch die Orangerien selbst gerne für Festveranstaltungen genutzt. Auch für kulinarische Zwecke wurden die Zitrusfrüchte schon früh verwendet, sie hatten bereits in der frühneuzeitlichen höfischen Küche einen festen Platz. So wurden der Saft und die Schale von Zitronen als würzende Zutaten für Fisch- und Fleischgerichte, Salate und Konfekt verwendet. Ebenso gewürdigt wurden die gesundheitlichen Vorteile und der medizinische Nutzen von Zitrusfrüchten. Unter anderem glaubte man, dass sie gegen die Pest helfen können.

Nicht nur im Zusammenhang mit den bereits erwähnten Vorstellungen von einem paradiesischen Süden beziehungsweise dem Sehnsuchtsland Italien verfügen Orangen und Zitronen über eine äußerst reichhaltige Geschichte an symbolischen Bedeutungen. Als Früchte der Hoffnung und der Verheißung spielen sie zum Beispiel auch in paganen, jüdischen und christlichen Paradiesmythen eine wichtige Rolle. In der Hand Evas ist die Orange (goldener Apfel) Attribut des Sündenfalls und damit eine sexuelle Metapher. Solche Assoziationen mit Erotik und Verführung lassen sich auch außerhalb des religiösen Kontextes finden. Ein schönes Beispiel dafür ist das 1903 entstandene Gemälde von Josef Engelhart „Loge im Sophiensaal“, auf dem die für einen Herrn als Dessert bereitstehenden beiden Orangen gleichsam als Verdoppelung der durch ein tiefes Dekolleté halb entblößten Brüste jener Frau erscheinen, die sich ihm in einer verführerischen Pose über den Tisch entgegenbeugt.

Alltagsfrüchte

Pomeranzensulz, Citronen-Pudding, eingemachte grüne Pomeranzen, Limonien- und Pomeranzen-Gefrornes, Pomeranzen-Torte, Citronenbonbons, Citronen-Aquavit, Spargel mit Butter- und Limoniensaft, Gebratener Hecht in Pomeranzensoße, Kälbernes Hirn in Limoniensoße. Die Rezepte für diese kulinarischen Freuden mit einem Hauch von Süden und Exotik finden sich in Anna Dorns berühmtem Werk „Neuestes Universal- oder: Großes Wiener-Kochbuch“ von 1827. Daneben enthält das Kochbuch zahlreiche Rezepte für allerlei süße und pikante Speisen sowie kalte und heiße Getränke, die die Zitrusfrüchte zwar nicht im Namen führen, bei denen sie aber als würzendes, säuerndes oder dekoratives Element aufscheinen.

Ein ähnliches Bild vermitteln andere gedruckte und handgeschriebene Rezeptsammlungen des 19. Jahrhunderts. Auch Anleitungen für die Frischhaltung und für die Konservierung von Zitrusfrüchten waren üblich. Anna Dorn empfahl etwa, Zitronen in Papier einzuwickeln und im Keller auf stehenden Reisigbuschen aufzubewahren.

Die Jahrzehnte um 1800 waren jene Zeit, in der Orangen und Zitronen sich auch in Wien zu einem festen Bestandteil des üblichen Marktangebots zu entwickeln begannen. Bürgerliche Kochbücher wie jenes von Anna Dorn spiegeln diese Entwicklung: Die ehemals luxuriösen und vorwiegend in adeligen Kreisen bekannten Früchte wurden nun für breitere Bevölkerungsschichten zugänglich und sie eroberten zunehmend das Alltagsleben. Zumindest aber wurden sie sichtbarer, auch für jene, die sie sich noch nicht leisten konnten: An belebten Orten wie dem Graben boten Limonadehütten und -zelte einschlägige Erfrischungen an.

Und zum Stammpersonal der überall in der Stadt präsenten mobilen Händler, die damals die Bevölkerung mit Waren des täglichen Bedarfs versorgten, zählten auch die Lemoni- und Pomeranzenhändler. Die als „Kaufrufe“ oder „Wiener Typen“ bekannt gewordenen grafischen und fotografischen Darstellungen dieser Berufsgruppen entstanden vor allem im späten 18. und im Verlauf des 19. Jahrhunderts. Auch wenn man diese oft stereotypisierenden Bilder nicht so ohne weiteres mit historischen Realitäten gleichsetzen kann, ermöglichen sie doch einen Einblick in das typische Warenangebot dieser Zeit. Und dieses zeigt: Orangen und Zitronen gehörten ebenso dazu wie Schnecken, Krebse oder Salami. „Schöne Pomeranzen!“ rief der „Pomeranzenmann“, „Lemoni!“ das „Lemonimensch“ oder die „Limonienkrämerin“ – auch die Bekanntheit solcher Berufsbezeichnungen und Kaufrufe verweist auf die Etablierung der Zitrusfrüchte im ambulanten Handel.

Überspringe den Bilder Slider
Springe zum Anfang des Bilder Slider

Ihre starke Präsenz in den bildlichen Darstellungen entsprach ihrem Stellenwert als Handelsgut. Bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts hatte das Geschäft mit Zitrusfrüchten einen ersten Aufschwung erlebt, woran der Wanderhandel vermutlich einen wesentlichen Anteil hatte. In den mitteleuropäischen Raum gelangten die Zitrusfrüchte vorwiegend aus Süd- und Norditalien, von wo sie zahlreiche „Pomeranzenträger“ und „Lemonihändler“ über die Alpen brachten. Importiert wurden Orangen wie Zitronen sowohl als Frischobst als auch „in der Sur“, zu einem dickflüssigen Saft gepresst und ausgekocht. Berühmt waren die seit dem 17. Jahrhundert am Gardasee in charakteristischen Gewächshäusern („Limonaie“) kultivierten Zitronen: Aufgrund ihrer geschmacklichen und medizinischen Qualitäten und wegen ihrer langen Lagerfähigkeit waren sie allerdings auch deutlich teurer als andere italienische Sorten.

Für die in Wien angebotenen Zitrusfrüchte spielten die aus der Gottschee (= deutschsprachiges Gebiet im ehemaligen Herzogtum Krain im heutigen Slowenien) stammenden Wanderhändler eine zentrale Rolle. Sie hatten sich bereits im 18. Jahrhundert auf Südfrüchte spezialisiert und im Lauf der Zeit eine monopolähnliche Dominanz erlangt. Ihr Ruf war nicht besonders gut, vielfach wurden sie in ein schiefes Licht gerückt, indem man ihnen etwa unterstellte, sich einer „ägyptischen Landplage“ gleich mit ihrer „zweifelhaften“ Ware, nämlich zu grünen Zitronen und zu sauren Orangen, in den Wiener Bier- und Weinhäusern (welche für ambulante Händler unterschiedlicher Art ein wichtiges Absatzgebiet waren) breitzumachen.

Die Bedeutung des ambulanten Handels lag generell in seiner Eigenschaft als Instrument der Absatzverschiebung, Verbrauchslenkung und Markterweiterung. Er besaß eine absatzmehrende Funktion, denn die Hausierer und Hausiererinnen suchten ihr Publikum auf und priesen die Ware aktiv an, während der sesshafte Handel auf Kundschaft wartete. Im Hinblick auf die Entwicklung der Konsumgesellschaft kam dem Wanderhandel in der Frühen Neuzeit, teilweise auch noch im 19. Jahrhundert, generell eine Pionierrolle zu, da er der Verbreitung neuer Waren und Moden ebenso wie der Entstehung neuer Konsumgewohnheiten diente. Die Etablierung von Orangen und Zitronen im städtischen Obstangebot ist ein gutes Beispiel dafür.   
 

Vom Luxusgut zur Massenware

Zum eigentlichen Massenkonsumgut, verbunden mit neuen Vertriebswegen, entwickelten sich die Orangen und Zitronen dann im 20. Jahrhundert – wobei es bedingt durch die beiden Weltkriege diesbezüglich auch immer wieder karge Zeiten gab. Nicht nur als Frischobst, auch als Saft und in Form verschiedener anderer haltbarer Produkte sind sie mittlerweile das ganze Jahr über in jedem Supermarkt erhältlich. Sie stammen nicht mehr nur aus dem benachbarten Italien, sondern auch aus den weiter entfernten europäischen Anbauländern Spanien und Griechenland sowie aus verschiedenen außereuropäischen Ländern.

Überspringe den Bilder Slider
Springe zum Anfang des Bilder Slider

Außerdem spielen Orangen und Zitronen auch eine wichtige Rolle als geschmackgebende Zutat für verschiedenste privat, gewerblich oder industriell hergestellte Süßwaren und Mehlspeisen: Bonbons, Eis, Schokolade, Konfekt, Kekse, Waffeln, Kuchen, Torten, Glasuren, Brause – kaum eines der einschlägigen Produkte gibt es nicht in der Geschmacksrichtung Orange oder Zitrone (oder auch mit künstlich hergestelltem Orangen- oder Zitronenaroma).

Bereits im 19. Jahrhundert existierte eine breite Palette an derartigen Orangen- und Zitronenprodukten. Eine besondere Rolle kam schon damals den aus Zitrusfrüchten hergestellten Säften, Sirupen und Essenzen zu, da sie von der in den Jahrzehnten um 1900 sehr aktiven Antialkoholbewegung als Getränkealternativen propagiert wurden.  

Überspringe den Bilder Slider
Springe zum Anfang des Bilder Slider

Mit der Entwicklung hin zum Massenkonsumgut wurden Orangen und Zitronen auch Markenprodukte. Ausdruck dafür sind die bunt bedruckten Einwickelpapiere mit Hinweisen zu Firmen, Herkunftsregionen und anderem mehr. Bereits für das späte 18. Jahrhundert gibt es Hinweise darauf, dass Zitrusfrüchte für den Transport einzeln in Papier eingewickelt wurden, um sie vor Beschädigungen und Schimmelbefall zu schützen und somit länger haltbar zu machen. Auch für die Aufbewahrung im Haushalt spielte das Einwickeln in Papier eine wichtige Rolle, wie die entsprechenden Ratschläge in den historischen Kochbüchern zeigen. Mit der Etablierung von Zitrusfrüchten als Markenprodukte seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wurden diese ursprünglich unbedruckten Einwickelpapiere auch zur Vermittlung von Markeninformationen und Markenbotschaften genutzt und entsprechend gestaltet und bedruckt – so wie sich Warenverpackungen damals generell von der zunächst nur schützenden Hülle immer mehr auch zu Marketinginstrumenten entwickelten.

Überspringe den Bilder Slider
Springe zum Anfang des Bilder Slider

Die bunten Aufdrucke und die grafische Vielfalt machten die Einwickelpapiere bald zu beliebten Sammelobjekten, anhand derer nicht nur marken- und firmenhistorische Aspekte nachvollzogen werden können, sondern auch kulturelle Vorstellungen, Stereotypen und Klischees über Herkunftsregionen, bestimmte Bevölkerungsgruppen oder ethnische Eigenheiten. Wie vor allem die Einwickelpapiere für die dunkelfleischigen Orangen, die sogenannten Blutorangen zeigen, waren diese Darstellungen fallweise auch durch rassistische Denkmuster geprägt. Die Sammelleidenschaft für die schön gestalteten Papiere wurde von manchen Firmen sogar gezielt gefördert, indem sie sie mit vielen unterschiedlichen Motiven versahen und so zum Kauf animierten – eine Strategie, die ab dem späten 19. Jahrhundert auch bei anderen Markenprodukten angewendet wurde. Für Marketingzwecke beibehalten wurden diese Papiere zunächst auch dann noch, als sie im Hinblick auf den Transportschutz und auf die Haltbarkeit eigentlich überflüssig geworden waren, da man angefangen hatte, die Früchte mit Fungiziden zu behandeln und mit einer wächsernen Schutzschicht zu überziehen.

Überspringe den Bilder Slider
Springe zum Anfang des Bilder Slider

Literatur:

Susanne Breuss: Kreebs’n und Limonien, Schweewl und Bomad. Alltags- und konsumhistorische Aspekte der Wiener Kaufruf- und Volkstypendarstellungen um 1800, in: Wolfgang Kos (Hg.): Wiener Typen. Klischees und Wirklichkeit, Ausstellungskatalog Wien Museum, Wien 2013, S. 152-157.

Anna Dorn: Neuestes Universal- oder: Großes Wiener-Kochbuch, Wien 1827.

Yasmin Doosry, Christiane Lauterbach u. Johannes Pommeranz (Bearb.): Die Frucht der Verheißung. Zitrusfrüchte in Kunst und Kultur, Ausstellungskatalog Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg 2011.

Peter R. Stolzissi: Aus dem Manuscripte eines pflanzen-geschichtlichen Werkes, in: Pharmaceutische Post, 18. Dezember 1887, S. 828-831.

 

 

Susanne Breuss studierte Europäische Ethnologie, Geschichte, Philosophie und Soziologie an der Universität Wien und an der TU Darmstadt und war von 2004 bis 2023 Kuratorin im Wien Museum. Sie unterrichtet an der Universität Wien und schrieb für die Wiener Zeitung. Im Zentrum ihrer Arbeit stehen historische und gegenwärtige Alltagskulturen sowie museologische Fragen. 

Kommentar schreiben

* Diese Felder sind erforderlich

Kommentare

Erika Ringel

Als 1943 geborene Wienerin war die Verfügbarkeit und v.a. die Qualität der Orangen z.B. auf dem Rochusmarkt im 3.Wiener Gemeindebezirk eher beschränkt und die Orangen eher säuerlich mit einer Unzahl von Kernen verfügbar. Abgelöst und auch teurer wurde das Angebot durch die sehr spezifisch schmeckende Jaffa-Orange, wie der Name bereits andeutet aus Israel (heute - wenn überhaupt - nur als kleine Bäumchen mit einer Jaffa-Zwergvariation entlang der Eisenbahnstrecke Tel Aviv - Akko zu sehen). Letztendlich trat die wohlschmeckende Navel-Züchtung den Siegeszug innerhalb des "Paradiesapfels" an. Dies als Ergänzung zu Ihrem wunderbaren historischen Zitrusfrüchte-Beitrag.