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Redaktion, 7.10.2019

Geschäftsbeschriftung

Von der Hauswand ins Museum

In der Favoritenstraße 60 kam durch Zufall die Geschäftsbeschriftung eines jüdischen Gold-, Silber- und Uhrenhändlers zutage. Unser Film zeigt, wie das Bild restauratorisch abgenommen wurde – ein ebenso aufwändiges wie heikles Unterfangen! 

Das Geschäft war 1906 von Adolf Grünsfeld gegründet worden, nach dessen Tod 1930 übernahm sein Sohn Hans die Leitung. 1938 wurde es liquidiert und sämtliche Vermögenswerte von den NS-Behörden eingezogen. Hans Grünsfeld gelang 1939 die Flucht nach Bolivien, wo er 1955 Selbstmord verübte.

Die Geschäftsbeschriftung soll in der neuen Dauerausstellung des Wien Museums ein zentrales Zeugnis für das Schicksal der Wiener Juden in der Zeit des Nationalsozialismus werden. Um die extrem in Mitleidenschaft gezogene Wandmalerei überhaupt retten zu können, legte sich Restauratorin Anna Boomgaarden und ihr Team - bestehend aus Annette Sturm, Christiane Maier, Franziska Schubert, Lea Huck und Martin Pliessnig - voll ins Zeug.

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Kommentare

Petra Leban

Großartig!

Aber leider für die gemalte Wand-Reklame eines Gastwirtes, um 1890 in der Hugogasse (11. Bezirk) hatte das Wien Museum kein Interesse....!

Lg,
Petra Leban,
Leiterin des Bezirksmuseums Simmering

Redaktion

Danke für diese Rückmeldung!! Wir hatten schon bei der Abnahme immer wieder positives Feedback von Anrainern und Anrainerinnen - es freut uns sehr, wenn Sie unsere Bemühungen schätzen!

K.Pribyl

Faszinierend!
Ich bin erfreut, auf diesem Wege zu erfahren, dass diese Reklame nicht zerstört wurde, sondern im Gegenteil sogar gerettet!
Da ich in der Nähe wohne, habe ich sie eine Zeit lang im Vorbeigehen bewundert, ehe sie "verschwunden" war... und nun konnte ich auch eine Geschichte dazu erfahren!
Herzlichen Dank!
K.Pribyl