Beiträge von Christian Hlavac
Hauptinhalt
Christian Hlavac studierte Landschaftsplanung an der Universität für Bodenkultur Wien und Architektur an der TU Wien. Er arbeitet als Landschafts- und Gartenhistoriker sowie als Publizist.

Blumengärten Hirschstetten auf dem Gelände des ehemaligen Reservegartens. Foto: Christian Hlavac
Der Reservegarten der Stadt Wien
Städtische Pflanzerei
Jede größere Stadt besitzt einen Reservegarten für Parks und andere Grünflächen, um den Pflanzenbedarf unabhängig von privaten Gärtnereien und Moden abdecken zu können. In Wien begann die Geschichte des Reservegartens vor 165 Jahren mit einer „Pflanzschule“ am heutigen Kolonitzplatz im 3. Bezirk.

Eine der zahlreichen Alleen im rund 2,5 km² großen Wiener Zentralfriedhof. Foto: Christian Hlavac
150 Jahre Zentralfriedhof
Keine ewige Ruhe für den Bürgermeister
Mit dem ab 1. November 1874, also vor 150 Jahren, erstmals belegten Zentralfriedhof konnte die Kommune Wien ihren ersten selbst errichteten Friedhof vorweisen. Mit „zentral“ war jedoch kein nahe dem Stadtzentrum gelegenes Bestattungsareal gemeint, sondern ein neuer Begräbnisort, der alle Toten Wiens – egal welcher Konfession – gemeinsam aufnehmen sollte.

Blick zur Monorail und zum Rosengarten, 1974, Votava / brandstaetter images / picturedesk.com
50 Jahre WIG 74
Von der Verschönerung einer „Gstättn“
Fanfaren ertönen, ein Blumenballettensemble zeigt ihr Können, Nationalratspräsident Anton Benya hält – in Vertretung des im Sterben liegenden Bundespräsidenten Franz Jonas – vor 2.600 geladenen Gästen eine Rede. Es ist der 18. April 1974, und die zweite und letzte Wiener Internationale Gartenschau (WIG) wird eröffnet.

Schubertpark, Foto: viennaslide / picturedesk.com
Die Gräberhaine in Wiener Parks
„A Bankl reißen“ wörtlich genommen
Im Wienerischen wird das Sterben eines Menschen mit „Er oder sie håd a Bankl gʼrißen“ umschrieben. Im Normalfall wird der Leichnam dann auf einem der 49 Wiener Friedhöfe bestattet. Doch es gibt auch Ausnahmen – nämlich Gräberhaine in Parkanlagen: Reste von Friedhöfen, die im 18. Jahrhundert entstanden waren und die man nach teils langer Vorlaufzeit in den 1920er-Jahren in öffentliche Parks umwandelte.

Der Volksgarten auf einer Ansichtskarte (Ausschnitt), um 1910, Wien Museum
200 Jahre Wiener Volksgarten
Geometrisches Grün für alle
Wer den eigenen Geburtstag feiert, kennt das genaue Datum. Im Falle des Wiener Volksgartens ist das auf den ersten Blick nicht ganz einfach. Denn obwohl er der erste im Großraum Wien war, der eigens für das Volk errichtet wurde, hat die Eröffnung im Jahr 1823 weder in den damaligen Zeitungen und Zeitschriften Widerhall gefunden noch in der Geschichtsschreibung deutliche Spuren hinterlassen.

Eintrittskarte für Venedig in Wien, 1895-1900, Wien Museum
Venedig in Wien
„Verblüffend naturgetreu und wetterfest“
Ende des 19. Jahrhunderts musste man nicht unbedingt in die Eisenbahn steigen, um venezianisches Flair zu genießen. Man spazierte einfach zu Fuß nach „Venedig in Wien“. Der Prater-Themenpark von Gabor Steiner musste allerdings einige Hürden bis zur Realisierung überwinden – und sich bald nach der Eröffnung neu erfinden.

Detail aus einer „Situationskarte der stabilen Praterhütten“, 1854, Wien Museum. Nördlich der Hauptallee (unten) ist – sehr schematisch dargestellt – das Areal des Kaisergartens zu sehen.
Der Kaisergarten im Prater
„Im englischen Geschmacke“
Der Name der Kaiserwiese im Prater verweist auf deren Vorgeschichte: Hier war einst ein privater Garten der Familie Habsburg-Lothringen. Wie er genau ausgesehen hat, lässt sich aufgrund der eher spärlichen Quellen nur erahnen..

Karikatur im humoristisch-satirischen Arbeiterblatt vom 23. Juli 1912. Reproduktion: Christian Hlavac
Zur Geschichte des Beserlparks
„Eine einzige Blamasch“
Als Beserlparks werden in Wien kleine Parkflächen bezeichnet, die zu einem Grätzl gehören. Mehr als 100 Jahre zuvor war „Beserlpark“ hingegen eine ironische Bezeichnung für eine kleine Parkanlage mit kümmerlichem Baumbewuchs. Das hatte mit Wiens erstem öffentlichen Park zu tun: dem „Quai-Park“.

Rosalia Amon: Mädchen am Fenster (Ausschnitt), Öl auf Leinwand, 1849, Wien Museum
Wiens erste Blumenhandlungen
Für Zimmer- und Fenstergärten
Wer heute einen Strauß Rosen oder einen Topf mit blühenden Blumen kaufen will, braucht im Normalfall nicht weit zu gehen. Doch wie war das vor 200 Jahren? Wo erstand man in der ummauerten Stadt Pflanzen für die eigenen vier Wände oder das Fensterbrett?

Rosenbaum’scher Garten auf der Wieden. Die Brücke und der neogotische Aussichtsturm, 1820, Aquarell über Feder von Benjamin Zalabsky, Wien Museum
Mythos Biedermeiergarten
Rückzug hinter den Gartenzaun
Unter einem Biedermeiergarten stellt man sich gewöhnlich einen intimen, wohnlich eingerichteten Außenraum vor. Doch stimmt dieses Idealbild überhaupt? Ein historischer Blick ins Grüne.