Beiträge von Werner Michael Schwarz
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Werner Michael Schwarz, Historiker, Kurator am Wien Museum. Publikationen, Ausstellungen und Lehre mit Schwerpunkt Stadt-, Medien- und Filmgeschichte.

„Galizianische Kriegsflüchtlinge vor der Karmeliterkirche“, Polizeifotografie, 1914, Wien Museum
Galizien in Wien
Umstrittenes, umkämpftes Land
Teile der Westukraine und Südpolens gehörten einst zu Galizien. Die Beziehungen zwischen dem Habsburgischen Kronland und Wien waren stark von der jüdischen Migration und dem grassierenden Antisemitismus, aber auch von polnischen und ukrainischen Emanzipationsbestrebungen geprägt.

Ausschnitt aus Carl von Sturs Gemälde „Die alte und die neue Gasbeleuchtung“ mit Karl Lueger in der Menge, 1900, Wien Museum
Karl Lueger als Populist und Antisemit
„Raubtiere in Menschengestalt“
Die Debatten um das Denkmal am Lueger-Platz zeigen, wie kontroversiell der Wiener Bürgermeister mehr als 110 Jahre nach seinem Tod nach wie vor diskutiert wird. Das betrifft zunächst einmal Fragen nach dessen politischen Populismus und Antisemitismus: Teil 1 eines Interviews mit Kurator Werner Michael Schwarz.

Propagandakunst im Sinne des Bürgermeisters (der rechts unten in der Menschenmenge abgebildet ist): Carl von Stur: Die alte und die neue Gasbeleuchtung, 1900, Wien Museum
Zur Bilanz Karl Luegers
Kein Anwalt des „kleinen Mannes“
Dass Karl Lueger ein Populist und Antisemit war, bestreitet kaum jemand. Doch zu seiner Verteidigung wird oft seine Bilanz als Bürgermeister ins Treffen geführt. Wie sah diese tatsächlich aus? Teil 2 eines Interviews mit Kurator Werner Michael Schwarz.

Paul Meissner: Das Wunderteam, 1948, Öl auf Holz, Wien Museum
Das Wunderteam in London
„Die Sensation Europas“
Österreichs Fußballteam in London? Das erinnert an das legendäre Länderspiel am 7. Dezember 1932, als das Wunderteam 3:4 gegen England verlor. Die Niederlage wurde zum Nationalmythos, ein Blick auf zeitgenössische Quellen offenbart die politische Dimension des Sportereignisses.

Siedlung Siemensstraße, Schrägluftaufnahme, 1956, Foto: Wiener Stadt- und Landesarchiv
70 Jahre Siedlung Siemensstraße
Terra Nova
Die Wohnungsnot nach 1945 erforderte schnelles Handeln. Eine Antwort darauf war eine große Wohnsiedlung in der Siemensstraße in Floridsdorf. Dem städtebaulichen Pionierprojekt am Stadtrand ist nun vor Ort eine Ausstellung in einer „Original-Duplexwohnung“ gewidmet, die in Kooperation mit dem Wien Museum entstand.

Vom Bauernsohn zum Bundespräsidenten, Wandzeitung, Vorwärts Verlag, 1950, Wienbibliothek im Rathaus, Plakatsammlung AC10606660
Die Österreichische Unabhängigkeitserklärung 1945 und ihr Verfasser Karl Renner
Radikaler Pragmatismus
Am 27. April 1945, nur zwei Wochen nach der Befreiung Wiens, proklamierte die vom sowjetischen Oberkommando anerkannte provisorische Regierung Renner die Wiederherstellung und Unabhängigkeit Österreichs als demokratische Republik. Darin wird Österreich als erstes Opfer von Hitler-Deutschland dargestellt – Adressaten waren vor allem die westlichen Alliierten und die eigene Bevölkerung.

Martin Vukovits: Viktor Matejka im Wurstelprater, 1992. Matejka, der 1901 geboren wurde, starb am 2. April 1993.
Kulturstadtrat Viktor Matejka
Wo anknüpfen? Viktor Matejka - Kulturpolitik nach dem Grauen
Am 17. April 1945, nur wenige Tage nach der Befreiung Wiens, setzte die sowjetische Stadtkommandatur einen provisorischen Gemeinderat ein. Bürgermeister der Drei-Parteienregierung (SPÖ, ÖVP, KPÖ) wurde der Sozialdemokrat Theodor Körner. Für das Amt für Kultur und Volksbildung nominierte die kommunistische Partei Viktor Matejka, einen der facettenreichsten und charismatischsten Wiener Kulturpolitiker, dessen knappe Amtsperiode bis 1949 zur Legende wurde.

Infektions-Ordnung vom 1. Oktober 1680, in: Codicis Austriaci, Wien 1704, S. 534-535.
Pest und Krisenmanagement im vormodernen Wien
„Der Traum der Ordnung“
Die behördlichen Maßnahmen und Beschränkungen zur Eindämmung des Corona-Virus sind einschneidend. Schon die Pest bot der Obrigkeit die Möglichkeit, weitreichende Machtbefugnisse über das Volk zu erlangen, wie Michel Foucault vor mittlerweile 45 Jahren in seinem Buch „Überwachen und Strafen“ darlegte. Ein Interview mit dem Kurator Werner Michael Schwarz.

Ungarnhilfe-Sammelbüchsen, November 1956. © Verein der Geschichte der Arbeiterbewegung
Ungarnflüchtlinge in Wien 1956
Im Niemandsland an der Donau
Mehr als 180.000 Menschen flohen 1956 vor den sowjetischen Panzern über die burgenländische Grenze in den Westen, viele davon landeten – zumindest vorübergehend – in Wien. Zunächst war die Hilfsbereitschaft seitens der einheimischen Bevölkerung groß. Doch schon bald machte sich Unmut breit.

Josef Derbolav: Siedlerarbeit, 1921, Sammlung Wien Museum
Die Siedlerinnen vom Rosenhügel
Ziegelschupfen und Emanzipation
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs besetzten tausende „wilde“ Siedler- und Siedlerinnen Land am Stadtrand von Wien. 100 Jahre danach: Eine Hommage an die „Ziegelschupferinnen“ vom Rosenhügel anlässlich des internationalen Frauentages.