Wien Museum / Magazin
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Ludwig Hirschfeld, um 1936, Foto: Brühlmeyer / ÖNB-Bildarchiv / picturedesk.com
Peter Payer über Ludwig Hirschfeld
„Er kannte alle – und alle kannten ihn“
Feuilletonist, humoristischer Sprachakrobat, „Frauenversteher“: Das sind nur einige wenige Bezeichnungen, mit denen man Ludwig Hirschfeld (1882-1942) beschreiben könnte. Der Allrounder war bis in die 1930er Jahre einer der wichtigsten Intellektuellen Wiens – ehe er von den Nationalsozialisten in Auschwitz ermordet wurde. Mit seiner nun erschienenen Hirschfeld-Biografie schließt der Stadtforscher Peter Payer eine kulturhistorische Lücke. Ein Gespräch.

Fernsehkoch Franz Ruhm im Studio, 1960, Ullstein Bild / picturedesk.com
Vom Radiokoch zu TV-Köchinnen
Serviervorschlag: Gleichberechtigung
Im privaten Bereich übernehmen Frauen auch heute noch mehrheitlich das Kochen. In der Gastronomie, aber auch in den klassischen Medien dominieren hingegen weiterhin die Männer. Seit der Zwischenkriegszeit haben sich die diesbezüglichen Rollenbilder nur sehr zögerlich verändert.

Gabriela Wiener, Foto (c) Daniel Mordzinski
Gabriela Wiener über Charles Wiener
„Glamouröse Schandtaten“
Charles Wiener wurde 1851 in Wien geboren und machte als Forschungsreisender im Auftrag Frankreichs Karriere. Wie rücksichts- und gewissenlos er in Peru und Bolivien Objekte sammelte, wurde im Wien Museum Magazin bereits thematisiert. Seine Ururenkelin, die peruanische Journalistin und Schriftstellerin Gabriela Wiener, hat einen Roman geschrieben, in dem ihr problematischer Vorfahre zum Ausgangspunkt wird, um die globale „Ordnung“ zu sezieren.

Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Gegendemonstranten an der Ecke Kärntner Straße / Philharmonikerstraße, 31. März 1965, Votava / brandstaetter images / picturedesk.com
Ferdinand Lacina über den Fall Borodajkewycz
„Zwischen Schwarz und Braun“
Vor 60 Jahren erschütterte ein Gewaltakt die Zweite Republik. Bei Protesten gegen den antisemitischen Hochschulprofessor Taras Borodajkewycz wurde am 31. März 1965 der Kommunist und einstige Widerstandskämpfer Ernst Kirchweger von einem Rechtsradikalen derart niedergeschlagen, dass er zwei Tage später seinen Verletzungen erlag. Im Interview erinnert sich der spätere Finanzminister Ferdinand Lacina als Zeitzeuge an die Ereignisse und ihre Vorgeschichte. Ein Beitrag mit bislang unveröffentlichten Fotos aus dem Archiv der Bildagentur Votava.

Johann Wenzel Zinke, Johann Christian Schoeller: Othellerl. Der M* von Wien, 1829, Kupferstich, Wien Museum, Inv.-Nr. 109002/33
Schwarze Bühnenfiguren in Wien um 1800
In der „falschen“ Haut
Othello ist bis heute eine der bekanntesten Figuren auf der Bühne, wenn es um die Darstellung von Schwarzen Menschen geht. Dass die Figur allerdings nur eine von vielen in den Libretti um 1800 war, weiß Melanie Unseld. Im Interview erzählt sie von Diversität am Wiener Theater, wie weiße Schauspieler:innen in schwarze Bodysuits schlüpften, und warum zeitgenössische Stücke vom globalen Sklavenhandel beeinflusst waren.

Lucie Rie in ihrem Atelier in London, undatierte Fotografie, From the collections of the Crafts Study Centre, University for the Creative Arts, RIE/20/1/11
Die Keramikerin Lucie Rie
Die Schönheit der einfachen Dinge
Das schlichte Design ihrer Schalen und Gefäße weist Affinitäten zur Architektur, insbesondere zum Baustil der Moderne auf. Lucie Rie schrieb als Keramikerin Kunstgeschichte. Den Grundstein ihrer Karriere setzte sie in Wien, nach ihrer Emigration nach London im Jahr 1938 entwickelte sie ihren Töpferstil kontinuierlich weiter.