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New City – Ingenius Baukasten, 1924 bis vermutlich 1929, Sammlung Claus Krieger
Historische Architektur-Baukästen
Als Frank bauen lernte
Im 18. Jahrhundert gab es in Europa die ersten Baukästen. Heute sind Bausteine in fast jedem Kinderzimmer in mehr oder weniger elaborierter Form zu finden – und beschäftigen auch Erwachsene oft stundenlang. Eine Spurensuche zwischen modularem Denken und Zerstörungslust, Bauhaus-Ästhetik und „Wiener Wundersteinen“.

Ausschnitt aus Karneval-Album, Eintopf-Wagen: „Eintopfgericht“, Seite aus dem Album „Erster großer Karnevalszug in Wien, 19. Feber 1939. Modellaufnahmen“, Wien Museum, Inv. Nr. 78.661/6
Der „Eintopfsonntag“ in der Stadt der verwöhnten Gaumen
„Im Rathaus gab es Linsen mit Wurst“
Im nationalsozialistischen Deutschland wurde er bereits 1933 eingeführt, nach dem „Anschluss“ Österreichs gab es ihn auch in der „Ostmark“: den „Eintopfsonntag“. Vordergründig appellierte der ideologisch überhöhte neue Brauch an die Solidarität der „Volksgemeinschaft“ mit notleidenden „Volksgenossen“, tatsächlich handelte es sich um eine vor allem wirtschaftspolitisch motivierte Zwangsmaßnahme.

Wiener Kinder in Fairford, 1947, Foto: vermutlich Karla Zieger, Privatbesitz Familie Holmes
Erholungsaufenthalte für Wiener Kinder in England
Endlich satt
Es war ein Weg in die Fremde – aber gleichzeitig ein wahrer Luxus nach den entbehrungsreichen Kriegsjahren: Hundert Kinder aus Wien wurden im Sommer 1947 nach Großbritannien geschickt. Dort wurden sie nicht nur von Pflegefamilien mit Porridge und Co. aufgepäppelt, sondern es bildeten sich auch langanhaltende Verbindungen.

Für Jahrzehnte waren manche Konvolute in Kisten verstaut. Etwa diese Sammlung an Fahnenbändern im Bezirksmuseum Penzing. Nun wird diese fachmännisch sortiert und einzeln verpackt.
Sammlungspflege in den Depots der Wiener Bezirks- und Sondermuseen
„Jedes Objekt ist wichtig“
Die Stabstelle Bezirksmuseen im Wien Museum unterstützt die ehrenamtlich geführten Wiener Bezirks- und Sondermuseen auch bei der Sammlungspflege. Seit Sommer 2024 läuft eine umfangreiche Depotoffensive, um die Bedingungen in den Lagerräumen zu verbessern. Der Start wurde in den Bezirksmuseen von Penzing und Liesing gemacht, wo bereits hunderte Objekte gesichtet und konservatorisch betreut wurden.

Wegweiser des ersten fertiggestellten Hauptfluchtwegs zeigten in Richtung Volksgarten oder Kai. Um gegen Ausfälle des elektrischen Lichts gewappnet zu sein, verwendete man als Hintergrund Leuchtfarbe. Foto: Thomas Keplinger
Das Schutzraumnetz „Innere Stadt“
Zwangsarbeit im Untergrund
Ende August 1940 fielen erstmals britische Bomben auf Berlin. Hitler ordnete daraufhin das „Luftschutz-Führerprogramm“ an, das auch in Wien die Schaffung bombensicherer Schutzräume für die Zivilbevölkerung vorsah. Ende 1941 stoppte Göring die Arbeiten in Wien, sie wurden erst im Sommer 1943 fortgesetzt. In der Folge entstand unter den Häusern der City das Schutzraumnetz „Innere Stadt“ – unter Einsatz hunderter Zwangsarbeiter:innen.

Bildstatistik „Wohndichte in Großstädten“, 1930, Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum (Hg.): Gesellschaft und Wirtschaft. Bildstatistisches Elementarwerk, Leipzig: Bibliographisches Institut, Otto and Marie Neurath Isotype Collection, University of Reading
Otto Neurath und die Wiener Methode der Bildstatistik
Vielseitig ist eine Untertreibung
Im Roten Wien entwickelte Otto Neurath mit seinem Team eine universale Bildsprache. Das Ziel: Wissen für alle in einfacher Form. Wie vielseitig Neurath selbst war, geht in der historischen Rezeption oft unter – aber genau diese Vielseitigkeit trug maßgeblich zum anhaltenden Erfolg seiner Methode bei.

Bau des Hauptsammelkanals (Ausschnitt): Kreuzung des Holzprovisoriums der Verbindungsbahn, 1898, Wiener Stadt- und Landesarchiv.
Marianne Strobls Fotokampagnen um 1900
Nur die größten Baustellen
Marianne Strobl (1865–1917) verbrachte im Gegensatz zu den meisten ihrer Berufskolleginnen nicht viel Zeit im Atelier. Sie war vor allem auf Großbaustellen und in innovativen Betrieben unterwegs und wird daher wohl nicht zu Unrecht als „erste Industriefotografin“ der k. u. k. Monarchie bezeichnet.

Windfahne, Foto: Hertha Hurnaus
Zur Technikgeschichte der Ringstraßenbauten
Frischluft für die „Burg“
„Maschinenräume“: So lautet der Titel eines neuen Foto-Textbandes von Hertha Hurnaus, Gabriele Kaiser und Maik Novotny, der hinter die Kulisse der Ringstraße blickt. Hier geht es nicht um Repräsentation, sondern um technische Regulierung der Prachtbauten – und die innovativen Leistungen, die das 19. Jahrhundert dabei zu bieten hatte. Ein Beispiel: das Belüftungssystem des Wiener Burgtheaters, vorgestellt vom Bauforscher Friedrich Idam.

Wander Bertoni vor seinem Wiener Atelier, 28. März 1966, Foto: Votava / brandstaetter images / picturedesk.com
Zum 100er des Bildhauers Wander Bertoni
„Sehr begabt sogar“
Er kam 1943 als Zwangsarbeiter nach Wien, studierte bei Fritz Wotruba und wurde einer der wichtigsten Bildhauer der Zweiten Republik. Eine Erinnerung an Wander Bertoni, der im Oktober seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte.

M.V.der Bruck: Abbildung eines besonders großen Ochsen aus der Leopoldstadt, 1678, Foto: Wien Museum
Fleisch in Wien vom Stall bis auf die Teller
Fünf Portionen Fleisch
Von Rinderherden auf der Landstraßer Hauptstraße, über verschwundene Fleischtheken bis hin zur Vegetarismus-Bewegung. Die Ausstellung „Fleisch“ zeigt die vielen Facetten des Tierprodukts in der Geschichte Wiens. Einen wohlportionierten Vorgeschmack gibt es hier.